Wie geht’s eigentlich Deinen Schüler*innen gerade? Mit Microsoft Reflect kannst Du leicht die aktuelle Stimmung in Deiner Klasse abfragen. Süße Monster helfen den Kindern dabei, ihre Gefühle auszudrücken.
Das Online-Tool ist in Microsoft Teams Education integriert. Lehrkräfte können Reflect aber auch separat verwenden, um das Wohlbefinden ihrer Schülerinnen und Schüler zu erfassen und langfristig im Blick zu behalten.
In dieser Anleitung stelle ich Dir die Möglichkeiten von Reflect vor. Dieses pädagogische Werkzeug gehört übrigens zu den Anwendungen, die Du nur mit einem Benutzerkonto für Microsoft 365 Education nutzen kannst.
Gefühlsmonster als Stellvertreter für Emotionen
Auch Monster haben Gefühle. Das wissen wir spätestens seit erfolgreichen Kinofilmen wie „Die Monster AG“. Auch in Microsoft Reflect kommen flauschige Monster zum Einsatz. Sie stehen stellvertretend für verschiedene Arten von Emotionen.
Um die Stimmung in der Klasse zu erfassen, erstellst Du einen sogenannten Check-in – meist verbunden mit einer aktuellen Frage. Auf diese Frage reagieren alle Schüler*innen dann mit einer Emotion.
Reflect wertet das Stimmungsbild aus und zeigt die Ergebnisse dann auf verschiedene Arten an – wahlweise nur für Dich oder für alle, auf Wunsch auch anonymisiert.
Bei Bedarf kannst Du auf die Gefühlslage im Kurs reagieren. Im besten Fall wirst Du so frühzeitig auf emotionale Probleme einzelner Kinder aufmerksam. Darüber hinaus will das Tool die offene Kommunikation über Gefühle und damit das Vertrauen zwischen Lehrern und Schülern stärken.
Check-in für Schüler*innen erstellen
Ich zeige Dir, wie einfach Du einen Check-in erstellen und die Antworten erfassen kannst. Zuvor musst Du Dich in dem Online-Tool anmelden.
- Öffne die offizielle Website von Microsoft Reflect.
- Klicke dort rechts oben auf die Schaltfläche Erste Schritte.
- Melde Dich mit dem Benutzerkonto von Deiner Schule an.
Auf der Startseite von Reflect solltest Du automatisch auf dem Reiter Check-ins landen. Als neuer Benutzer siehst Du dort noch keine Einträge.
Klicke auf Neuer Check-in, um die Eingabemaske zu öffnen. Du siehst bereits einige Vorschläge für mögliche Fragen an Deine Klasse.
In der deutschen Übersetzung werden die Schüler*innen grundsätzlich gesiezt. Deshalb empfiehlt es sich hier meist, eine eigene, also eine Benutzerdefinierte Frage zu formulieren.
Einstellungen für den Check-in anpassen und testen
Darunter kannst Du noch weitere Nachfragen und vor allem weitere Einstellungen für den Check-in festlegen. Das sind die Optionen:
- Sollen nur Personen innerhalb Deiner Schule teilnehmen können – oder auch außerhalb der Organisation, also ohne Anmeldung?
- Wie lange soll der Check-in beantwortet werden können?
- Wie umfangreich soll die Auswahl der verfügbaren Gefühle sein? (Vereinfachtes oder Umfassendes Emotionenvokabular)
- Möchtest Du die Namen der Teilnehmenden erfassen?
- Bei anonymen Abfragen kannst Du eine abschließende Dankeschön-Nachricht mit einem Text und einem Link hinterlegen.
Rechts oben auf der Seite kannst Du Dir vor der Veröffentlichung eine Vorschau ansehen. Am besten spielst Du den Prozess selbst einmal durch und lernst die verfügbaren Emotionen kennen.
Die Auswahl ist erfreulich groß. Leider sind die Begriffe teilweise sperrig übersetzt. Richtige Groß- und Kleinschreibung berücksichtigt Microsoft leider auch nicht.
Abfrage veröffentlichen und teilen
Klicke schließlich rechts unten auf Einchecken erstellen, um die Abfrage zu aktivieren. Auf dem Bildschirm erscheint nun ein Link zur Domain reflect.do. Diesen Link kannst Du kopieren und auf verschiedenen Wegen teilen, zum Beispiel in einem Klassenchat oder per E-Mail.
Reflect bietet hier auch direkt einen QR-Code an zum Check-in an. Diese Grafik kannst Du zum Beispiel in einer Präsentation einfügen und dann für alle im Klassenzimmer zeigen.
Den QR-Code scannen die Schüler*innen mit ihrem Tablet oder Smartphone und landen auf derselben Website wie über den Link. Hier können sie nun Deine Frage mithilfe der Smileys und Gefühlsmonster beantworten.
Stimmung in der Klasse anzeigen und auswerten
Die Ergebnisse trudeln in Echtzeit bei Dir ein. Klicke auf den erstellten Check-in, um die Ansicht Zusammen zu öffnen. Auf einer Treppe erscheinen die ausgewählten Monster nacheinander und nebeneinander. Sie stellen sich dort auf wie einem Gruppenfoto.
Du kannst Dir die Ansicht gemeinsam mit Deiner Klasse ansehen und bei Bedarf über die gegebenen Antworten sprechen. Es kann auch sinnvoll sein, die Namen der Schüler*innen hier auszublenden, um niemanden bloßzustellen.
Über die drei Punkte oben rechts gelangst Du zur Antwortverteilung. Hier kannst Du Dir die Ergebnisse in einer übersichtlichen Tabelle ansehen und so das Stimmungsbild besser beurteilen.
Weitere Funktionen von Microsoft Reflect
Du kennst jetzt schon die wichtigsten Funktionen von Microsoft Reflect. Die folgenden Möglichkeiten findest Du innerhalb der Benutzeroberfläche im Browser auch noch:
- Erstellte Check-ins lassen sich leicht kopieren und so wiederholen. So kannst Du die Entwicklung der Stimmung verfolgen und nachhalten. Klicke dafür in der Übersicht auf das kleine Pluszeichen. Der duplizierte Check-in muss dann eigens aktiviert werden. Er bekommt einen neuen Link.
- Du kannst die Ergebnisse nicht nur innerhalb von Reflect anzeigen, sondern auch Nach Excel exportieren und dann in der Tabellenkalkulation noch detaillierter auswerten.
- Links in der Spalte findest Du noch den Eintrag Trends. Dort kannst Du zum Beispiel häufig verwendete Emotionen ablesen und ermitteln, wie sich die Stimmung in Deiner Klasse über einen längeren Zeitraum entwickelt hat.
- Viel Raum nehmen links im Menü noch die Pausen für das Gehirn ein. Hinter den verschiedenen Rubriken wie Meditieren und Bewegen verbergen sich verschiedene Übungen, Videos und Spiele zum Entspannen und Auflockern – wieder unterstützt von den bunten Gefühlsmonstern.
- Ganz unten findest Du dort zurzeit noch zwei Online-Spiele zum aktuellen Disney–Pixar-Film „Alles steht Kopf 2“. Diese Gimmicks passen gut zu Microsoft Reflect, weil es in dem Film ja auch um das Miteinander verschiedener Gefühle geht.
Integration von Reflect in Microsoft Teams
Vielleicht nutzt Ihr in der Schule Microsoft Teams für den unkomplizierten Austausch mit Euren Schüler*innen. Dann könnte Dir darin auch schon der Reiter Reflect aufgefallen sein – als Teil der in Teams erstellten Kurse.
Der Reiter Reflect erscheint nur in der Education-Version von Microsoft Teams, nicht in der Benutzeroberfläche für Geschäftskunden und Privatpersonen.
Du hast hier im Vergleich zur Web-App einen Vorteil: Bei Kursen in Teams sind ja bereits alle Mitglieder registriert und entsprechend eingetragen. Deshalb lassen sich leicht Check-ins erstellen, die ausschließlich die Schülerinnen und Schüler der jeweiligen Klasse beantworten können.
Außerdem bietet Reflect hier noch eine spannende Option für Schulen an, in denen die Kinder keine Handys bzw. Tablets haben oder nutzen dürfen. Dafür ist vorab etwas Bastelarbeit nötig:
- Lade Dir das Emotion Board Kit von Microsoft herunter. Es besteht aus einer PDF-Datei mit mehreren Karten zum Ausdrucken und Ausschneiden, darunter die übergeordneten Gefühlsmonster sowie viele kleine Tierkarten.
- Die Schüler*innen suchen sich jeweils ein Tier aus. Die Zuordnung hinterlegst Du in Microsoft Teams (s. Abbildung oben).
- Hefte die Monsterkarten auf einer Tafel oder Pinnwand an. Dann pinnen die Schüler*innen ihre Tierkarte unter ihrem aktuellen Gefühl an.
- Fotografiere das fertige Emotion Board. Klicke oben rechts in Teams auf Antworten sammeln und lade das Foto hoch. Die Software ordnet die Gefühle dann automatisch zu und wertet die Stimmungslage Deiner Klasse wieder aus.
Welchen pädagogischen Nutzen siehst Du in Microsoft Reflect? Hältst Du die Gefühlsmonster für geeignet, um das Wohlbefinden Deiner Schüler*innen zu erfassen und zu dokumentieren? Ich bin gespannt auf Deinen Kommentar unter diesem Blog-Artikel.