Wie können Lehrer den KI-Assistenten Microsoft Copilot nutzen? Welche Lizenzen gibt es schon für Schulen? In diesem Beitrag erfährst Du zudem, wo der intelligente Chatbot schon überall drin steckt – auch für Lehrkräfte teilweise kostenlos.
Darüber hinaus biete ich auch Schulungen für Microsoft Copilot an. In meinen Workshops vermittle ich die wichtigsten Möglichkeiten für den Einsatz von KI – natürlich immer mit Beispielen aus der Praxis.
KI erobert Schule und Unterricht
Kaum eine Technologie ist so schnell im sonst eher behäbigen Bildungsbereich angekommen wie Künstliche Intelligenz. Viele Lehrende verbinden damit die Hoffnung auf Unterstützung und Entlastung – von der automatisierten Schulorganisation bis zur kreativen Unterrichtsvorbereitung. Viele Tipps und Anleitungen dafür findest Du bereits hier im Blog.
Unterricht vorbereiten mit KI: 10 Tipps und Beispie...
Auch inhaltlich kommen Bildungseinrichtungen nicht drum herum, das Thema zu behandeln. KI verändert die Berufswelt rasant. Darauf müssen wir Schüler*innen vorbereiten. Gleichzeitig müssen Kinder und Jugendliche eben auch lernen, nicht auf künstlich generierte Fake-Inhalte hereinzufallen. Da sind wir mal wieder beim Stichwort Medienkompetenz.
Speziell für Schulen entwickelt Microsoft immer wieder neue Tools, die auf KI basieren. Dazu gehören zum Beispiel der Lesecoach für Schüler und der Mathematik-Assistent in OneNote. Besonders gefragt ist nun eben auch Microsoft Copilot – nach ChatGPT der wohl gefragteste KI-Assistent.
Vorteile von Microsoft Copilot für Schulen
Auf der Bildungsmesse didacta in Köln hat Microsoft die Möglichkeiten von Copilot für Schulen und Lehrer vorgestellt. Der Konzern wirbt damit, dass die Technologie mehr kann als andere KI-Lösungen und deshalb gerade im Bildungsbereich viele Vorteile hat.
- Bekanntermaßen hat Microsoft eine Partnerschaft mit OpenAI, dem Konzern hinter ChatGPT. Deshalb basiert Copilot auf deren aktuellen KI-Modellen mit GPT-4 Turbo für Text und DALL-E 3 für Bilder.
- Anders als ChatGPT macht Copilot transparent, auf welchen Quellen seine Antworten basieren. Das können zum Beispiel Internetseiten sein, je nach Lizenz auch Dokumente und Daten innerhalb eines Schulkontos. Diese Transparenz finde ich gerade im Wissensbereich elementar – auch um weiter zu recherchieren und Ergebnisse der KI gegenchecken zu können.
- Copilot bezieht dabei aktuelle Infos aus dem Internet ein – dank Verbindung zur Suchmaschine Microsoft Bing. Davon profitieren zum Beispiel Lehrkräfte, die im Unterricht gegenwärtige Ereignisse besprechen.
- Microsoft wirbt mit seinem „Zertifizierten Datenschutz“ für Schulkonten. Was Lehrer und Schüler ins Eingabefeld eingeben und an Inhalten generieren, werde verschlüsselt gespeichert und nicht dazu verwendet, das KI-Modell zu trainieren. Trotzdem hast Du Zugriff auf den Chatverlauf und kannst so an bisherige Antworten anknüpfen.
Copilot ausprobieren – aber wo und wie?
Microsoft integriert seinen KI-Assistenten zurzeit in so ziemlich jede Software. Als Lehrer*in kannst Du Copilot auf verschiedene Arten sogar kostenlos nutzen, zum Beispiel:
- als Web-App im Online-Portal von Microsoft 365 Education,
- in der Seitenleiste von Microsoft Edge, dem Internetbrowser und
- in der mobilen App Microsoft 365.
Melde Dich einfach auf der jeweiligen Plattform mit Deinem Benutzerkonto für Microsoft 365 Education an. Du bekommst es in der Regel von Deiner Schule bzw. Bildungseinrichtung zur Verfügung gestellt. Auch Schüler*innen ab 18 Jahren sollen den Chatbot auf diese Weise nutzen können.
Microsoft 365 Education: Lizenzen für Schulen und L...
Vielleicht hast Du trotz erfolgreicher Anmeldung keinen Zugriff auf Copilot. Dann ist der KI-Assistent eventuell innerhalb Deiner Organisation gesperrt. Am besten bittest Du den zuständigen Administrator für Microsoft 365 um die Freischaltung.
Alternativ kannst Du Dich mit einem persönlichen Microsoft-Konto anmelden und so zumindest eine abgespeckte Version von Copilot nutzen.
Microsoft Copilot in den Office-Programmen
Einen Knackpunkt gibt es noch: Besonders groß ist das Interesse an der Integration der KI in die bekannten Office-Programme von Microsoft. Ich habe Copilot in Word, Copilot in OneNote und Copilot in PowerPoint schon ausgiebig testen können.
Jetzt wird’s für Schulen allerdings etwas komplizierter:
- Die kostenlose Lizenz für Microsoft 365 Education (A1) enthält die Office-Software ja nur als Web-Apps im Browser.
- Mit einer kostenpflichtigen Schullizenz (A3 bzw. A5) lassen sich die Programme auch auf dem PC installieren und nutzen. In einem separaten Blog-Beitrag erfährst Du mehr über Microsoft 365 für Lehrer.
- Um Copilot innerhalb von Word, PowerPoint, Teams & Co. nutzen zu können, benötigt man noch eine zusätzliche Lizenz. Die wiederum kostet aktuell rund 30 US-Dollar – und zwar pro Benutzer und pro Monat!
Bei diesem Preis kann es sich wohl kaum eine Schule leisten, jeder Lehrkraft oder gar den Schülern so einen Zugang zur Verfügung zu stellen. Denkbar sind aus meiner Sicht höchstens einzelne Lizenzen für Microsoft 365 Education mit Copilot, zum Beispiel für ausgewählte Mitglieder der Schulleitung.
Alternativ hast Du die Möglichkeit, eine vergleichbare Lizenz privat zu beziehen, also mit einem persönlichen Benutzerkonto. Copilot Pro nennt Microsoft dieses Angebot. Damit lassen sich die KI-Funktionen innerhalb der Office-Programme verwenden.
Viele hoffen, dass der Konzern in Zukunft noch ein erschwingliches Angebot für Bildungseinrichtungen stricken wird. Mit Hochschulen gab und gibt es ja immer wieder spezielle Vereinbarungen. Bis dahin müssen Lehrer und Schüler wohl in der Regel auf die Integration in den Office-Apps verzichten. Immerhin kannst Du zahlreiche KI-Funktionen ohne Copilot nutzen.
Microsoft 365: KI-Funktionen ohne Copilot-Abo
Nutzt Du den KI-Assistenten schon für Schule und Unterricht? Inwiefern ist Microsoft Copilot für Dich als Lehrkraft eine Hilfe und Unterstützung? Schreibe mir doch gerne mal, welche Erfahrungen Du mit der Technologie machst – am besten als Kommentar unter diesen Beitrag!
Hmmm schade… genau so eine Integration für Teams hätte ich für meine Schüler gerne schulweit eingeführt. Aber da wir noch in der kostenlosen Teams Schullizenz sind und 30 Euro pro Schüler für ne kleine Hauptschule doch wohl definitiv zu viel sind… sind wir wohl leider raus. Bzw. nutze ich weiterhin meinen kleinen TMS-Tutor, den ich auf meiner privaten Homepage für meine Schüler gebastelt habe.