Ich finde den Namen Copilot ja sehr treffend. Der Begriff macht sofort klar, dass der KI-Assistent von Microsoft ein unterstützender Begleiter an unserer Seite sein kann, uns dabei aber nicht die komplette Arbeit abnimmt.
Diese Haltung vertrete ich auch als Dozent und Trainer bei Fortbildungen: Du bleibst bei allen Aufgaben der Pilot am Steuer und bist für die sichere Landung verantwortlich – mit Copilot an Deiner Seite.
Doch obwohl wir jetzt schon seit einigen Jahren über die Möglichkeiten der KI-Tools diskutieren, wissen viele Menschen immer noch nicht, bei welchen Aufgaben sie sich überhaupt von der Technologie unterstützen lassen können.
Deshalb fasse ich hier nochmal zusammen, wie Du im Alltag von Microsoft (365) Copilot profitierst, zum Beispiel um bei der Arbeit schneller, produktiver und kreativer zu sein.
1. Inhalte erstellen mit Copilot
Copilot kann auf Zuruf verschiedene Arten von Inhalten generieren. Dazu gehören vor allem Texte, aber auch Tabellen, Bilder, Programmier-Code, Präsentationen und sogar Videos.
Du musst den Chatbot meist nur darum bitten, und zwar mit einem sogenannten Prompt. Prompt nennt man eine ausformulierte Aufgabenstellung in natürlicher Sprache. So kann eine Kommunikation mit der KI dann aussehen:

Denke daran, dass Microsoft seinen KI-Assistenten ständig verbessert und neue Features hinzufügt. Daher können sich die Abbildungen und Beispiele in diesem Buch von dem unterscheiden, was Du auf dem Bildschirm siehst.
Je nach Lizenz steht Dir der KI-Assistent auch innerhalb der Office-Programme zur Verfügung. Dann kann Copilot zum Beispiel auch
- Texte in Word oder OneNote verfassen,
- Daten in einer Excel-Tabelle erstellen,
- E-Mails in Outlook schreiben und beantworten sowie
- Präsentationsfolien in PowerPoint entwerfen.

Wissensarbeiter nutzen intelligente Chatbots auch gerne als Sparringspartner für ein spontanes Brainstorming. Vielleicht spuckt die KI ja ein paar spannende Ideen für Dein nächstes Projekt aus.
2. Inhalte recherchieren mit Copilot
Du benötigst eine bestimmte Information? Statt eine Suchmaschine zu nutzen und selbst im Internet zu recherchieren, fragen immer mehr Menschen einfach den KI-Assistenten.
In wenigen Sekunden liefert der Chatbot passende Antworten und stellt seine gefundenen Infos für Dich zusammen – je nach Thema als Fließtext, vielleicht auch als Liste.

Copilot greift dafür auf ganz unterschiedliche Quellen zurück, vorrangig auf eigene Daten im Hintergrund sowie auf öffentlich zugängliche Webseiten.
Je nach Lizenz kann Copilot für die Recherche auch Inhalte berücksichtigen, die in Deiner Cloud vorhanden sind. Das können zum Beispiel Dokumente, E-Mails und Chatverläufe sein.
Lass die KI einfach mal
- Nachrichten im Postfach durchforsten,
- Zahlen in einer Excel-Tabelle nachschlagen,
- Zitate in einem PDF-Dokument zusammenstellen und
- Beiträge in Teams-Kanälen wiederfinden.
Wie das alles im Einzelnen funktioniert, erfährst Du in meinem Handbuch “Microsoft Copilot für Einsteiger”.

Microsoft Copilot für Einsteiger
Neues Praxis-Handbuch: Der KI-Assistent in Microsoft 365, Office & Co. – einfach erklärt!
3. Inhalte erklären
Künstliche Intelligenz begnügt sich nicht damit, Inhalte zu finden und einfach nur auszuspucken. KI-Tools eignen sich auch dazu, sich komplexe Fakten verständlich erläutern zu lassen, vorhandene Daten zu analysieren und sogar Motive auf Fotos und Grafiken zu beschreiben.
Du kannst Copilot zum Beispiel
- als Lernhelfer verwenden, der Zusammenhänge erklärt, fremdsprachliche Texte übersetzt und geduldig Nachfragen beantwortet;
- um Hilfe bitten, wenn Du Behördenbriefe, Kaufverträge, Gesetzestexte und Schulaufgaben nicht verstehst;
- einordnen lassen, was Deine Hausärztin, Dein Rechtsanwalt, Dein Bankberater und Deine Versicherungsmaklerin unnötig kompliziert ausdrücken;
- eine Abbildung zeigen und fragen, welcher Gegenstand darauf zu sehen ist, wo das Bild aufgenommen wurde oder wie ein Diagramm zu interpretieren ist.

Die Bilderkennung per KI finde ich ziemlich beeindruckend. Einige praktische Beispiele dafür zeige ich Dir ebenfalls in meinem Handbuch “Microsoft Copilot für Einsteiger”.
4. Inhalte zusammenfassen mit Copilot
Im Alltag hat man oft nicht die Zeit, lange Berichte oder Online-Artikel komplett zu lesen. Copilot kann verschiedene Inhalte für Dich zusammenfassen – auf Wunsch in einer bestimmten Länge und Form.
Besonders hilfreich ist die Integration von Copilot in den Internetbrowser Microsoft Edge. Der KI-Assistent lässt sich in der angedockten Seitenleiste aufrufen – parallel zur aktuellen Registerkarte. Du kannst dann Fragen zu einer angezeigten Webseite stellen und ein geöffnetes PDF-Dokument zusammenfassen lassen.

Spannend finde ich auch hier wieder die Integration in die anderen Anwendungen von Microsoft. Bitte Copilot zum Beispiel jeweils um eine Zusammenfassung von
- einem Word-Dokument,
- einer Notizbuchseite in OneNote,
- einer PowerPoint-Präsentation,
- einem E-Mail-Verlauf in Outlook und
- einer Videokonferenz in Microsoft Teams.
5. Inhalte aufbereiten
Das wird Dich jetzt sicher nicht mehr überraschen: Copilot kann Inhalte nicht nur generieren, recherchieren und komprimieren, sondern auch aufbereiten. Die Form gibst Du im Rahmen der jeweiligen Anwendung vor. So sparst Du ebenfalls Zeit und kannst Dich auf die inhaltliche Arbeit konzentrieren.
Bitte Microsoft Copilot doch mal darum,
- seine Antwort als Gedicht in Reimform zu schreiben,
- einen Online-Artikel in Jugendsprache umzuformulieren,
- eine Checkliste für ein Projekt oder eine Reise zu generieren oder
- gesammelte Infos in einer Tabelle darzustellen.

Innerhalb der weiteren Microsoft-Anwendungen kann Copilot zum Beispiel auch
- ein Word-Dokument mit Überschriften und Absätzen formatieren,
- bestimmte Zellen in einer Excel-Tabelle farbig markieren und
- digitale Post-Its in der Whiteboard-App sortieren und ergänzen.
Microsoft-Apps im Zusammenspiel
Richtig praktisch ist die Möglichkeit, bestimmte Inhalte über die Apps und Dienste hinweg aufzubereiten, ohne Dateien dafür umständlich übertragen zu müssen.
- So kannst Du PowerPoint zum Beispiel darum bitten, eine Präsentation auf Basis einer Word-Datei zu generieren – und umgekehrt.
- Erstelle eine E-Mail in Outlook auf Basis einer vorherigen Online-Besprechung per Videokonferenz mit Microsoft Teams.
- Nutze Microsoft Designer, um aus einem KI-generierten Bild ein Layout für ein Poster oder eine Einladungskarte zu machen.
- Ein KI-generiertes Erklärvideo lässt sich im Anschluss mit der Videoschnitt-App Clipchamp weiter bearbeiten, inhaltlich anpassen und dann auf der Plattform Microsoft Stream online veröffentlichen.
Dieser Überblick hat Dir hoffentlich Lust darauf gemacht, Copilot endlich selbst auszuprobieren. Für den umfassenden Start empfehle ich Dir meine Anleitung “Microsoft Copilot für Einsteiger”. Es ist jetzt als Taschenbuch und als E-Book erhältlich.