Ich habe mich in der Grundschule immer sehr gefreut, wenn’s Stempel gab – als Belohnung für erledigte Arbeitsblätter, fehlerfreie Diktate und gelungene Hausaufgaben. Auch auf dem Zeugnis waren mir Micky Maus, Bambi und das Sockentier Fu fast wichtiger als die handgeschriebene Beurteilung meiner Lehrerin. Manchmal braucht es wirklich nicht viel, um Schüler*innen zu motivieren.
Können digitale Sticker die schmierigen Stempel von damals ersetzen? Wer zum Beispiel Schüleraufgaben per Kursnotizbuch in OneNote verteilt, hat beim Korrigieren vielleicht schon mal die integrierten Aufkleber genutzt – oben im Menüband unter Einfügen. Darunter bietet OneNote diverse vorgefertigte Motive in verschiedenen Grafikstilen an.
Die Aufkleber lassen sich mit einem Mausklick einfügen und dann verschieben, teilweise auch individuell beschriften. Die Auswahl ist liebevoll gestaltet und mittlerweile auch recht abwechslungsreich. Bekannte Figuren von Disney & Co. sucht man aus urheberrechtlichen Gründen natürlich vergeblich.
Ein Manko bleibt: In Zeiten der Individualisierung wirken die Aufkleber in OneNote doch sehr prototypisch und austauschbar. Deshalb zeige ich Dir in diesem Beitrag, wie Du schnell eigene Sticker erstellen kannst – speziell für Deine Schüler*innen.
Kostenloses Online-Tool für Grafiken
Dafür musst Du nicht besonders kreativ sein oder Dich mit grafischer Gestaltung auskennen. Du brauchst auch keine teure Zeichen-Apps oder andere Programme. Stattdessen kommt hier Microsoft Designer zum Einsatz, das kostenlose Online-Tool.
Microsoft Designer ist eine Web-App, die mit vielen KI-Funktionen punktet. Du kannst mit der Software zum Beispiel Bilder nach Textvorgaben erzeugen, Layouts für Grafikvorlagen generieren, Fotos automatisch bearbeiten lassen und vieles mehr.
Microsoft Designer für Lehrer: Bilder mit KI generi...
Mit einem privaten Microsoft-Konto kannst Du Dich hier kostenlos anmelden. Noch ist Designer als Vorschauversion gekennzeichnet und nur auf Englisch verfügbar. Lass Dich davon nicht irritieren.
Eigene Sticker mit Microsoft Designer generieren
Auf der Startseite von Microsoft Designer siehst Du, welche Elemente Du direkt erstellen lassen kannst, darunter auch Stickers.
Wenn Du auf den Eintrag klickst, öffnet sich der Sticker Creator in einem neuen Browser-Tab. Die Benutzeroberfläche ist einfach gehalten. Oben im Eingabefeld Description kannst Du beschreiben, wie Dein erster eigener Sticker aussehen soll. Darunter siehst Du Beispiele für KI-generierte Aufkleber.
Jetzt ist es natürlich Dir überlassen, welche Motive Du Dir generieren lässt. Möchtest Du Deine Schüler als Superhelden abbilden? Habt Ihr ein Lieblingstier in der Klasse, das als Maskottchen für individuelle Sticker taugt?
Theoretisch versteht Microsoft Designer auch Eingaben auf Deutsch. Die Ergebnisse sind erfahrungsgemäß passgenauer, wenn Du der Software das Übersetzen ersparst und Deinen Text auf Englisch formulierst.
Wie bei jedem Prompt gilt auch für dieses KI-Tool: Beschreibe möglichst genau und eindeutig, wie das Ergebnis aussehen soll. Das erhöht die Chance, dass Du eine ansprechende Grafik ausgespuckt bekommst. Schau Dir dazu auch meine 7 Tipps für bessere Prompts an.
ChatGPT & Copilot: 7 Tipps für bessere Prompts
In wenigen Sekunden liefert Dir Microsoft Designer mehrere Ergebnisse. Das Besondere: Die digitalen Aufkleber sind quasi schon ausgeschnitten. Die Grafiken haben die entsprechende Form mit sichtbarer weißer Umrandung.
Der Hintergrund wird dabei transparent dargestellt. So kannst Du die Sticker wunderbar für verschiedene Zwecke verwenden und über anderen Inhalten einfügen.
Digitale Aufkleber kopieren, speichern und verwenden
Gelungene Aufkleber kannst Du nun einfach kopieren oder direkt auf Deinem Gerät bzw. in der Cloud speichern. Microsoft Designer nutzt dafür das Grafikformat PNG, das auch Transparenz erlaubt – anders als zum Beispiel JPG.
Zuvor erstellte Grafiken lassen sich zudem unter My Sticker wieder aufrufen – nach meiner Erfahrung aber nur für kurze Zeit. Deshalb solltest Du Deine besten Werke gezielt an Deinem bevorzugten Speicherort sichern. Vielleicht erstellst Du Dir sogar eine eigene Sticker-Bibliothek – ähnlich wie meine Sketchnotes-Sammlung für digitale Arbeitsblätter und Präsentationen.
Jetzt kannst Du Deine eigenen Aufkleber in nahezu alle Programme einfügen, zum Beispiel in Word, PowerPoint und OneNote. Verschiebe die Bilder an die gewünschte Position und passe die Größe entsprechend an, wie Du es von der jeweiligen Software kennst.
Du kannst die Sticker zudem online veröffentlichen und natürlich auch groß auf Papier ausdrucken, zum Beispiel als Dekoration im Klassenzimmer. Hast Du weitere Ideen für den Einsatz der bunten KI-Grafiken? Dann freue ich mich auf Deinen Kommentar unter diesem Blog-Artikel!