Netzwerkfestplatte (NAS) als Speicherort für Zuhause

Eine Netzwerkfestplatte ist eine sinnvolle Anschaffung, um zu Hause mehr Speicherplatz zur Verfügung zu haben. Dank NAS (Network Attached Storage) kannst Du von verschiedenen Geräten aus auf den Speicher im Heimnetzwerk zugreifen. So lassen sich Dokumente, Musik, Videos und sonstige Dateien flexibel im Homeoffice nutzen.

Außerdem ist ein NAS eine kluge Lösung für alle, die keine kommerzielle Cloud als Speicher nutzen dürfen oder möchten. Die meisten Modelle lassen Dich auch von außerhalb per Internet auf die Netzwerkfestplatte zugreifen. Mehr über die Möglichkeiten der Hardware erfährst Du in diesem Beitrag.

Vorteile einer Netzwerkfestplatte zu Hause

Digitale Dokumente und Dateien kannst Du nicht nur auf Deinem PC oder Laptop speichern, sondern auch auf externen Speichermedien. Das können zum Beispiel größere USB-Sticks oder zusätzliche Festplatten als Speicherort sein, die Du jeweils an Dein Gerät anschließt und bearbeitest.

Ein NAS ist auch so ein externer Speicherplatz – mit mehreren Vorteilen. Eine Netzwerkfestplatte eignet sich je nach Ausstattung vor allem für große Dateisammlungen. Dazu gehören multimediale Inhalte, die viel Speicherplatz belegen. Ich denke hier vor allem an digitale Fotos, Musik- und Audiodateien sowie Videos und Filme.

Solche Dateien belegen auf dem PC viel Platz. Auf mobilen Geräten wie Laptops und Tablets ist der Speicher oft noch knapper bemessen. Dazu kommt: Bei einem Verlust des Geräts oder bei einem technischen Defekt Deiner Festplatte würdest Du die mühsam angesammelten Datei-Schätze für immer verlieren.

Hier lohnt sich die Anschaffung einer Netzwerkfestplatte als Speicher für Dein Zuhause. Ein NAS ist quasi eine besonders große externe Festplatte mit Netzwerkfunktion. Manchmal stecken in dem Gehäuse sogar mehrere Festplatten, die miteinander verbunden sind und dann mehrere Terabyte Speicherplatz umfassen.

Das NAS wird in der Regel an den Router in Deinem Haushalt angeschlossen. Das ist oft die bekannte FRITZ!Box von AVM oder ein Speedport der Deutschen Telekom. So wird der Netzwerkspeicher ins Heimnetzwerk eingebunden.

Dadurch kannst Du mit allen Geräten im Homeoffice auf diesen Netzwerkspeicher zugreifen – kabelgebunden oder drahtlos per WLAN. Das klappt in der Regel mit jedem PC, Laptop oder Tablet. Auch moderne Fernseher, TV-Sticks und viele Audio-Player können sich mit dem NAS verbinden. So kann ich zu Hause meine zentral abgelegte Musik- und Videosammlung abspielen, ohne meinen Computer dafür einschalten zu müssen.

Wie oben beschrieben: Viele Netzwerkfestplatten lassen sich auf Wunsch auch per Internet von außerhalb ansteuern. Für Tablets und Smartphones bieten die Hersteller meist entsprechende Apps an. Achte am besten schon beim Kauf des NAS darauf, dass es mobile Apps für Android und iOS gibt. So kannst Du von jedem Ort aus auf Deine Freigaben und damit auf Deine Dateien zugreifen.

Ein NAS kann also auch so etwas wie Deine eigene persönliche Cloud sein, deren Server in Deinem Homeoffice steht – komplett unabhängig von irgendwelchen kommerziellen Anbietern.

Doppelt gespeichert: NAS mit zwei Festplatten 

Ein gutes NAS enthält zwei (oder sogar mehrere) Festplatten. Je nach Konfiguration kannst Du dafür sorgen, dass sich die Inhalte der Festplatten spiegeln, also kontinuierlich miteinander abgeglichen werden. Sollte eine Festplatte mal ausfallen, dann sind alle Dateien noch auf der anderen Festplatte gespeichert. Du hast also automatisch ein Backup und musst Dich kaum noch um Sicherheitskopien kümmern.

Auf einem NAS als Speicher erstellst Du in der Regel verschiedene Bereiche für bestimmte Zwecke, die sogenannten Freigaben. Diese verhalten sich wie Ordner auf Deiner Festplatte. Du kannst sie auf dem PC wie üblich per Datei-Explorer öffnen und die Inhalte bearbeiten.

Eingebunden sind die Freigaben in der Regel mit einer eigenen IP-Adresse bzw. einem eigenen Namen unter Netzwerk. Im Homeoffice kannst Du zudem steuern, welche Personen auf welche Freigaben zugreifen können dürfen.

Cloud-Funktion, Einstellungen & mehr

Je nach Hersteller bietet eine Netzwerkfestplatte noch zusätzliche Funktionen, die Du im Büroalltag vermutlich kaum brauchst. Auf die Einstellungen greift man in der Regel über eine Web-Oberfläche im Browser zu. So sieht das Menü bei meinem NAS aus, der My Cloud EX2 Ultra von Western Digital:

Benutzeroberfläche im NAS
Benutzeroberfläche im NAS

Hier lassen sich zum Beispiel automatische Sicherungen einstellen oder Erweiterungen für zusätzliche Funktionen installieren, zum Beispiel zum Hosten einer eigenen Internetseite.


Meine Lösung: NAS und OneDrive zum Speichern

Ich persönlich habe mich für eine Mischlösung mit verschiedenen Speicherorten entschieden, um von den jeweiligen Vorteilen zu profitieren:

  • Berufliche und private Dateien, mit denen ich regelmäßig zu Hause und mobil hantiere, speichere ich in meinen OneDrive-Konten. Dank Synchronisierung habe ich alle Dateien auch jederzeit auf der Festplatte parat.
  • Alle größeren Dateien wie Videos, Musik und Fotos, die ich als Lehrender nicht ständig auf meinem Gerät dabei haben muss, speichere ich auf meinem Heim-NAS mit zwei sich spiegelnden Festplatten. Die Synchronisierung mit der Cloud würde auch viel zu lange dauern und darin unnötig Speicherplatz belegen.

Die Inhalte auf meinem NAS als Speicher kann ich auch unterwegs per Smartphone-App abrufen. Zu Hause greife ich per Fernseher oder Tablet-PC auf Videos in meiner Film-Bibliothek zu, die über die Jahre angewachsen ist. Ich muss Dateien also nicht mehr hin und her kopieren, um sie auf verschiedenen Geräten zu nutzen.

Viele weitere Tipps rund ums Verwalten von Dateien auf dem PC findest Du in meinem Handbuch „Windows 11 mit Microsoft Copilot“. Darin erfährst Du auch, wie Du Deinen Computer klug einrichtest und enthaltene Apps produktiv nutzt.

Über den Autor

Ich bin Stefan Malter, Autor und Medientrainer aus Dortmund. In meinen Büchern und Schulungen lernst Du, digitale Tools produktiv und kreativ einzusetzen.

Weitere Tipps für Microsoft 365 sowie die enthaltenen Apps findest Du hier auf Malter365.de.

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