Viele Lehrkräfte nutzen KI-Tools vor allem, um sich beim Erstellen von Unterrichtsmaterial unterstützen zu lassen. Microsoft Copilot spuckt in wenigen Sekunden Übungsaufgaben, Lesetexte und Entwürfe für Lesetexte aus. Auch hier im Blog findest Du bereits zahlreiche Tipps für die Unterrichtsvorbereitung mit KI.
Der Chatbot kann aber auch noch eine andere Rolle einnehmen, die im Bildungsbereich bislang unterschätzt wird: Wie Copilot als Mentor für Lehrer und Referendare zum Einsatz kommen kann – auch bei streng vertraulichen Fragen -, das erfährst Du in diesem Beitrag.
Viele Herausforderungen im Schulalltag, nur wenig Beratung
Der Lehrerberuf hat sich in den vergangenen Jahren massiv verändert. Über alle Schulformen hinweg bestätigen Kolleg*innen, dass die klassische Wissensvermittlung längst in den Hintergrund getreten. Dagegen nehmen die pädagogischen Herausforderungen im Schulalltag zu – und viele Lehrkräfte fühlen sich damit allein gelassen.
Bei Bedarf sollte man sich natürlich im Kollegium oder mit der Schulleitung austauschen können. Zudem bieten Schulämter und Schulminsterien oft eine entsprechende Beratung an. Wer im Internet danach sucht, findet schnell auch Coaches und Trainer, die sich auf Supervision für Lehrer*innen spezialisiert haben.
Doch bei manchen Problemen möchte man vielleicht kein großes Fass aufmachen und nicht sofort eine professionelle Beratung beanspruchen. Bei manchen Herausforderungen mit Schülern und Eltern braucht man vielleicht nur mal einen Impuls oder möchte sich rückversichern, ob man gerade die richtige Strategie im Kopf hat.
KI-Assistent als Sparringspartner und Feedback-Geber
Dann kann ein KI-Assistent wie Microsoft Copilot ein guter Sparringspartner für die eigene Reflexion sein – unabhängig, individuell, vorurteilsfrei und kostenlos.
- Referendare und junge Lehrkräfte können Copilot alles fragen, ohne ihre Betreuer zu nerven oder sich für ihre Unsicherheit schämen zu müssen.
- Auch erfahrene Kolleg*innen können den Chatbot als Ratgeber nutzen, zum Beispiel um die eigene Herangehensweise abzugleichen und um ihren Horizont im eingefahrenen Lehreralltag zu erweitern.
So steht auch Microsoft Copilot rund um die Uhr als Mentor bereit, um Dir Feedback zu neuen Unterrichtsentwürfen zu geben und um bei herausfordernden Situationen mit einer lebendigen Klasse zu beraten.
Lehrende können die KI jederzeit um Tipps bitten und sich vertraulich eine zweite Meinung einholen – auch bei persönlichen Konflikten mit Eltern oder mit der Schulleitung.
In jedem Fall wird Copilot Dich nie verurteilen, sondern Verständnis für Deine Situation zeigen und Dir nach Möglichkeit konstruktive Vorschläge zur Problemlösung machen.
Tipps für Microsoft Copilot als Mentor für Lehrer*innen
Das solltest Du wissen, wenn Du den KI-Assistenten Microsoft Copilot als Mentor einsetzen möchtest:
- Du kannst Copilot kostenlos nutzen – wahlweise mit einem persönlichen Microsoft-Konto oder mit einer Lizenz für Microsoft 365 Education von Deiner Schule. Je nach Benutzerkonto sieht die Benutzeroberfläche etwas anders aus. Das hängt auch davon ab, ob Du Copilot als Web-App im Browser oder als installierte App auf mobilen Geräten nutzt.
- Formuliere Deine Herausforderung in der Schule so ausführlich wie nötig und möglich – einfach in natürlicher Sprache. Je genauer Du die aktuelle Situation beschreibst, desto besser kann Copilot auf Deine Fragestellung reagieren und passende Vorschläge generieren.
- Gib Dich nicht mit dem erstbesten Ergebnis zufrieden. Du kannst im Chat auch Nachfragen stellen und weitere Infos ergänzen, um eine passgenauere Antwort zu erhalten.
- Viele KI-Tools versprechen, die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zu berücksichtigen. Zur modernen Medienkompetenz gehört es trotzdem, misstrauisch zu sein und datensparsam zu arbeiten. Deshalb solltest Du grundsätzlich keine personenbezogenen Daten eingeben. Dazu gehören nicht nur Namen von Schülern, Eltern und Kollegen, sondern auch der Name Deiner Schule oder sonstige Informationen, die irgendeinen Rückschluss auf Dich und andere Personen zulassen.
- Misstraust Du den Anbietern so sehr, dass Du grundsätzlich keine persönlichen Angelegenheiten mit Deinem Benutzerkonto verknüpft wissen willst? Im Zweifel kannst Du Copilot inkognito ohne Anmeldung befragen oder kostenlos ein anonymes Zweitkonto anlegen.
- Das gilt ebenfalls für alle Anwendungen dieser Art: KI-generierte Ergebnisse sind oft beeindruckend, jedoch nicht frei von Fehlern. Die Vorschläge dienen als Inspiration, sind aber nicht die absolute Wahrheit. Überprüfe die Antworten von Copilot & Co. also immer mit gesundem Menschenverstand.
Deine Erfahrungen und weitere Ideen
Wie immer interessieren mich auch Deine persönlichen Erfahrungen als Lehrkraft: Hast Du die KI-Assistenten auch schon mal um Rat gebeten? Wie entlockst Du Copilot & Co. die besten Ideen für herausfordernde Situationen im Schulalltag? Ich freue mich auf Deinen Kommentar unter diesem Beitrag.
Zusätzlich empfehle ich Dir gerne meinen Videokurs „Copilot für Schule und Unterricht“. Darin findest Du noch viele weitere Ideen für den Einsatz Künstlicher Intelligenz – wie immer einfach erklärt.
Außerdem bin ich als Dozent und Medientrainer an Schulen im Einsatz, um die Möglichkeiten von Microsoft 365 Education inklusive der integrierten KI-Funktionen zu vermitteln. Schau Dir doch gerne mal meine Angebote für Fortbildungen an.