Viele Lehrkräfte können Copilot kostenlos nutzen – und wissen es oft noch gar nicht. Dabei hat der KI-Assistent von Microsoft viele Vorteile.
Welche Voraussetzungen Du dafür brauchst und welche Möglichkeiten Du kennen solltest, erfährst Du in diesem Beitrag.
KI erobert Schule und Unterricht
Kaum jemand würde wohl noch bestreiten, dass Künstliche Intelligenz unsere Berufswelt und eben auch den Bildungsbereich verändert – so rasant wie keine andere Technologie zuvor. Nicht umsonst wird in Schulen darüber diskutiert, welche Rolle Tools wie ChatGPT, Copilot & Co. in Zukunft spielen sollen.
- Lehrende verbinden damit die Hoffnung auf Unterstützung und Entlastung – von der kreativen Unterrichtsvorbereitung mit KI bis hin zur automatisierten Schulorganisation.
- Gleichzeitig müssen wir unsere Schüler*innen auf das Thema vorbereiten. Zum einen spielt KI an immer mehr Arbeitsplätzen eine Rolle, zum anderen sollen Jugendliche nicht auf künstlich generierte Fake-Inhalte hereinfallen. Da sind wir mal wieder beim Stichwort Medienkompetenz.
Microsoft hat schon einige Anwendungen speziell für Schulen entwickelt, die auf KI basieren. Dazu gehören zum Beispiel der Lesecoach für Schüler und der Gleichungs-Assistent in OneNote. Auch Copilot hält nun Einzug in Schulen – unter bestimmten Voraussetzungen.
Vorteile von Copilot für Schulen
Schon 2024 – auf der Bildungsmesse didacta in Köln – hat Microsoft die Möglichkeiten von Copilot für Lehrkräfte vorgestellt. Der Konzern wirbt damit, dass der hauseigene Chatbot mehr kann als andere KI-Lösungen und deshalb gerade im Bildungsbereich viele Vorteile hat.

- Bekanntermaßen hat Microsoft eine Partnerschaft mit OpenAI, dem Konzern hinter ChatGPT. Deshalb basiert Copilot auf deren aktuellen KI-Modellen – oft nur mit etwas zeitlichem Abstand.
- Copilot macht meist transparent, auf welchen Quellen seine Antworten basieren. Das können zum Beispiel Internetseiten sein, je nach Lizenz auch Dokumente und Daten innerhalb eines Schulkontos. Diese Transparenz finde ich gerade im Wissensbereich elementar – auch um weiter zu recherchieren und Ergebnisse der KI gegenchecken zu können.
- Copilot bezieht dabei aktuelle Infos aus dem Internet ein – dank Verbindung zur Suchmaschine Microsoft Bing. Davon profitieren zum Beispiel Lehrkräfte, die im Unterricht gegenwärtige Ereignisse besprechen.
- Grundsätzlich gilt für Microsoft 365 Copilot der sogenannte Unternehmensdatenschutz – also auch innerhalb von Schulkonten. Deine Eingaben und die generierten Inhalte werden verschlüsselt gespeichert und nicht dazu verwendet, das KI-Modell zu trainieren, so das Versprechen von Microsoft.
- Ebenfalls nicht unwichtig: IT-Administratoren können die Nutzung von Copilot steuern und die Funktionen teilweise einschränken – ein großer Wunsch vieler Schulen.
Weitere Infos und einen Überblick über die vielen Möglichkeiten findest Du in meinem aktuellen Handbuch „Microsoft Copilot für Einsteiger“.

Microsoft Copilot für Einsteiger
Der vielseitige KI-Assistent in Microsoft 365, Office & Co. – einfach erklärt!
Voraussetzungen für Copilot Chat
Als Lehrer*in kannst Du Copilot auf verschiedene Arten nutzen. Dabei kommt es vor allem darauf an, welche Art von Benutzerkonto und welche Lizenz Du zur Verfügung hast.
- Mit einem persönlichen Microsoft-Konto steht Dir der KI-Assistent sowieso kostenlos zur Verfügung. Du kannst Copilot beliebige Fragen stellen und die Funktion Think Deeper für durchdachtere Antworten aktivieren. Außerdem kannst Du den Sprach-Chat nutzen, Bilder generieren und die Ergebnisse auf interaktiven Seiten speichern und bearbeiten.
- Viele Lehrkräfte bekommen ein Benutzerkonto für Microsoft 365 Education von ihrer Schule bzw. Bildungseinrichtig gestellt. Selbst mit der kostenlosen Lizenz A1 lässt sich der Chatbot darin aufrufen und verwenden. Zusätzlich kannst Du Agents erstellen, also vorkonfigurierte KI-Assistenten für verschiedene Zwecke.

Egal, welche Version von Copilot Du zur Verfügung hast: Du kannst den Chat auf verschiedenen Plattformen nutzen, zum Beispiel
- als Web-App auf der jeweiligen Internetseite,
- in der Randleiste von Microsoft Edge, dem Internetbrowser und
- in den mobilen Apps für Microsoft Copilot bzw. Microsoft 365 Copilot.
Eine Einschränkung gibt es laut Microsoft zurzeit noch: Für minderjährige Schüler*innen ab 13 Jahren wird der Chatbot erst ab Herbst 2025 freigeschaltet.
Was ist mit Copilot in den Office-Apps?
Besonders groß ist das Interesse an der Integration der KI in die bekannten Office-Programme und weitere Apps in Microsoft 365. Ich habe Copilot in Word, PowerPoint, Teams & Co. schon ausgiebig testen können.

Um Copilot innerhalb dieser Anwendungen nutzen zu können, benötigt man noch eine zusätzliche Lizenz. Die wiederum kostet aktuell 28,10 Euro pro Person und pro Monat (bei jährlicher Zahlung).
Leider kann es sich kaum eine Schule leisten, jeder Lehrkraft oder gar den Schüler*innen so einen Zugang zur Verfügung zu stellen. Unklar ist, ob der Konzern in Zukunft ein erschwingliches Angebot für Bildungseinrichtungen stricken wird. Mit Hochschulen gab und gibt es ja immer wieder spezielle Vereinbarungen.
Alternativ ist denkbar, dass man zum Beispiel einzelne Lizenzen für ausgewählte Mitglieder der Schulleitung anschafft. Interessierte Lehrkräfte können das Angebot sonst auch selbst buchen und aus eigener Tasche zahlen.
Viele Tipps und Beispiele für den Einsatz von Microsoft (365) Copilot – nicht nur im Schulalltag – findest Du in meinem aktuellen Handbuch für Einsteiger. Es ist jetzt als Taschenbuch und als E-Book erhältlich.