Überraschung auf dem PC: Auch Microsoft Paint enthält jetzt mehrere KI-Funktionen. Das schlichte Malprogramm kann nun Hintergründe von Fotos entfernen und komplett neue Bilder aus eigenen Textbeschreibungen generieren. Auch Grafiken und Zeichnungen auf mehreren Ebenen sind endlich möglich.
In dieser Anleitung stelle ich Dir das KI-Update mit dem sogenannten Cocreator in Microsoft Paint vor. Weitere hilfreiche Apps für den PC lernst Du in meinem Handbuch für Windows 11 kennen.
Unerwartetes Update für Microsoft Paint
Die erste Version von Paint hat Microsoft schon 1985 veröffentlicht. Damals konnte man mit der Maus höchstens kantige Pixelgrafiken mit wenigen Farben erstellen, aber sicher keine ansehnlichen Kunstwerke. Auch an digitale Stifte war damals noch nicht zu denken.
Später hat Paint eine neue Benutzeroberfläche spendiert bekommen, aber kaum neue Funktionen – bis heute.
Parallel wurde Paint 3D entwickelt. Die App ermöglichte das Erstellen dreidimensionaler Objekte. Sie war leicht zu bedienen – auch auf Touchscreens. Trotzdem hat sie es nie zu großer Bekanntheit gebracht. Ende 2024 wurde sie eingestellt.
Fast 40 Jahre nach dem Start veröffentlichen die Entwickler nun also eine neue Version, die dem angestaubten Malprogramm wieder viel Aufmerksamkeit beschert: Paint wird intelligent – so wie gerade viele weitere Apps. Darin spricht Microsoft oft vom Copilot. Hier in Paint heißt der Bildgenerator Cocreator.
Paint ist Teil des Betriebssystems Windows und sollte deshalb auf Deinem PC vorinstalliert sein. Du findest das Symbol wie üblich im Startmenü. Eventuell benötigst Du ein Update, um die neuen Funktionen nutzen zu können. Aktualisiere Paint dann erst über den Microsoft Store.
Die neue Version begrüßt Dich mit einem Startbildschirm. Hier kannst Du Dir einen ersten Eindruck von den Möglichkeiten des Cocreator verschaffen, der Künstlichen Intelligenz in Microsoft Paint.
Cocreator in Microsoft Paint nutzen
Du findest den Cocreator oben im Menüband von Microsoft Paint. Klicke auf das Symbol, um die dazugehörige Eingabemaske zu öffnen. Beim ersten Mal musst Du Dich erst mit einem Microsoft-Konto anmelden, um die Funktion zu nutzen.
In dem oberen Feld kannst Du nun beschreiben, welches Bild die KI für Dich generieren soll. Das klappt auch in der Vorschauversion des Cocreator schon problemlos auf Deutsch.
Das Prinzip kennst Du sicher schon von anderen Bildgeneratoren mit Künstlicher Intelligenz. Paint nutzt hier im Hintergrund übrigens das KI-Modell DALL-E 3 – sowie bereits der Bing Image Creator und der Microsoft Designer.
In dem Drop-Down-Menü darunter kannst Du noch eine Formatvorlage auswählen. Darunter versteht Paint einen bestimmten Grafikstil für Dein Werk. Entscheide hier zum Beispiel, ob die KI eine fotorealistische Abbildung, ein Ölgemälde oder ein Pixelbild erstellen soll.
Klicke danach unten rechts auf Erstellen. Nach ein paar Sekunden bietet Dir Paint verschiedene Varianten zu Deiner Textbeschreibung an. Das ausgewählte Bild kannst Du dann direkt auf Deiner Zeichenfläche links einfügen.
Aktuell ist die KI-Funktion übrigens begrenzt. Zum Ausprobieren des Cocreator spendiert Dir Microsoft 50 Münzen. Du siehst die verbleibenden Versuche unten neben dem Button Erstellen.
Endlich Ebenen in Microsoft Paint
Darauf haben wir mehrere Jahrzehnte warten müssen: Endlich unterstützt Microsoft Paint die Arbeit mit Ebenen. Das heißt: Du kannst mehrere Grafiken übereinander platzieren und unabhängig voneinander bearbeiten.
Wähle dafür rechts oben im Menüband die Schaltfläche Ebenen. In der Spalte darunter kannst Du dann eine weitere Ebene erstellen – per Klick auf das Pluszeichen.
Die aktuell ausgewählte Ebene ist mit einem blauen Rahmen markiert und zeigt eine Vorschau. Du kannst dann auf der Zeichenfläche kritzeln und Elemente platzieren, ohne damit die Inhalte auf den anderen Ebenen zu bearbeiten.
Weitere Funktionen für Ebenen
- Du kannst jederzeit die Reihenfolge der Ebenen ändern, also zum Beispiel Vordergrund und Hintergrund tauschen. Ziehe die Felder dafür einfach mit gedrückter linker Maustaste in eine andere Reihenfolge. Paint zeigt das Ergebnis dann sofort links auf der Zeichenfläche an.
- Fahre mit der Maus über die Vorschau einer Ebene. Klicke auf das Augen-Icon in der Ecke, um die Ebene in Paint auszublenden bzw. wieder einzublenden.
- Klicke mit der rechten Maustaste auf eine Ebene, um sie auszublenden, zu duplizieren, mit der darunterliegenden Ebene zu vereinen oder zu löschen. Diese Optionen siehst Du im Kontextmenü.
Eine Sache solltest Du beachten: Wenn Du das Bild speicherst, werden die Ebenen des Projekts zusammengeführt. Du kannst sie beim nächsten Öffnen in mit Microsoft Paint nicht mehr einzeln bearbeiten. Beim Speichern im Dateiformat PNG bleibt aber zumindest die Transparenz erhalten.
Hintergrund entfernen und Motiv freistellen mit Paint
Auch für diese Funktion kommt Künstliche Intelligenz zum Einsatz: Du kannst jetzt in Microsoft Paint den Hintergrund eines Bildes entfernen und so das Motiv auf einem Foto freistellen. Du findest die Funktion links oben im Menüband.
Der vorherige Hintergrund der aktuellen Ebene wird dann transparent, und ggf. dahinter liegende Inhalte werden sichtbar. Die Erkennung klappt erstaunlich gut.
Wie gefällt Dir das Update für Microsoft Paint? Nutzt Du die App zum Bearbeiten von Grafiken und Fotos? Wird Paint dank Cocreator und KI wieder interessant für Dich? Ich bin gespannt auf Deine Meinung und freue mich auf Deinen Kommentar unter dieser Anleitung!