Du kannst den Speicher vieler Laptops und Tablets mit einer Speicherkarte erweitern, zum Beispiel mit einer SD-Karte oder microSD-Karte. Das ist oft auch dringend nötig: Der Speicherplatz in günstig angeschafften Geräten ist meist knapp bemessen. Was Du beim Einrichten einer Speicherkarte unter Windows beachten solltest, erkläre ich Dir in diesem Blog-Artikel.
Speicherkarte als zusätzliche „Festplatte“
Du spürst den knappen Speicherplatz besonders, wenn Du einen mobilen Laptop oder einen Tablet-PC für Job, Studium oder Schule nutzt. Wer darauf einige umfangreiche Programme installiert, seine Cloud-Dateien synchronisiert und größere Dateien wie Fotos und Videos speichert, füllt die interne Festplatte schnell. Selbst bei teureren Geräten mit mehr Speicher stößt Du je nach Umfang Deiner Sammlung irgendwann an Grenzen.
Speicherkarten können die Lösung für den Arbeits- oder Schulalltag sein. Sie gelten eigentlich als „Wechselmedien“. Das heißt: Du kannst sie in der Regel beliebig in Deinen Computer einsetzen, wieder herausnehmen und gegen eine andere Speicherkarte tauschen.
Ich selbst habe mich dafür entschieden, meinen Tablet-PC mit einer festen microSD-Karte auszustatten und so dauerhaft den Speicher zu erweitern. Dabei trenne ich alle Daten konsequent. Mein Konzept ist ganz einfach:
- Auf der internen SSD-Festplatte befinden sich nur die Installation von Windows als Betriebssystem, zusätzlich heruntergeladene Apps aus dem Microsoft Store und weitere installierte Programme, zum Beispiel das Software-Paket Microsoft 365.
- Auf der zusätzlichen Speicherkarte landen alle eigenen Dateien, also z. B. meine Downloads aus dem Internet, mein synchronisierter Cloud-Ordner und sogar die Inhalte auf meinem Desktop. Auch Videos, die ich als Lehrkraft in meinen Kursen oder als Dozent in Software-Fortbildungen zeigen möchte, haben auf der Speicherkarte Platz.
Der Vorteil dieser Einteilung: Wenn ich mein Gerät mal wegen technischer Probleme neu installieren oder wegen eines Hardware-Defekts austauschen muss, sind meine persönlichen Dateien nicht verloren.
Die separate Speicherkarte mit allen persönlichen Daten kann ich unter der neuen Windows-Installation oder mit einem neuen Gerät direkt wieder verwenden.
Welche Speicherkarten gibt es? Welche sind kompatibel?
microSD-Karten sind so groß wie ein Fingernagel und von zahlreichen Herstellern erhältlich – je nach Speicherumfang für wenig Geld zu kaufen. Die älteren SD-Karten sind deutlich größer und kommen mittlerweile seltener zum Einsatz.
Prüfe vor dem Kauf am besten über die Support-Seite Deines Laptop- oder Tablet-Herstellers, welche Arten von Speicherkarten zum Erweitern unterstützt werden.
Einige Modelle der beliebten Surface-Tablets von Microsoft haben einen microSD-Kartenleser. Laut der offiziellen Website kannst Du zum Beispiel „SDXC-Karten mit UHS-I“ verwenden. Solche Bezeichnungen stehen meist für die Lese- und Schreibgeschwindigkeit der Speicherkarte. Nach diesem Kürzel solltest Du dann auch beim Kauf Ausschau halten – auf der Verpackung bzw. im jeweiligen Online-Shop.
Mit microSD-Karten von 32 GB bis zu 256 GB hatte ich bei meinen Geräten bislang keine Probleme. Größere Speicherkarten funktionieren laut einigen Nutzern manchmal nicht reibungslos.
Wo ist der Speicherkarten-Leser überhaupt?
Wenn man es nicht weiß, muss man ein bisschen suchen: Der Speicherkarten-Leser befindet sich bei den meisten Laptops an der Seite des Gehäuses. Manchmal steckt der Schlitz hinter einem kleinen Deckel.
Bei den Surface-Tablets von Microsoft findest Du das Lesegerät auf der Rückseite, und zwar geschützt unter dem aufklappbaren Ständer. Die Position spricht m. E. auch dafür, dass häufiges Wechseln der microSD-Karte bei Geräten wie dem Surface Pro und dem Surface Go gar nicht vorgesehen ist.
Wenn Du die Speicherkarte in den Kartenleser schiebst, spürst Du meist ein bisschen Widerstand von einer kleinen Feder. Sobald Du diesen Punkt überwunden hast, solltest Du ein Klickgeräusch hören: Die Speicherkarte sitzt jetzt fest und kann von allein nicht herausrutschen.
Du kannst die Karte meist wieder herausnehmen, wenn Du sie nochmal leicht andrückst und reinschiebst und damit die Halterung quasi entsperrst.
Dateisystem NTFS: Viele Vorteile unter Windows
Windows sollte Deine Speicherkarte nach dem Einsetzen automatisch als neuen Datenträger erkennen. Jetzt kommt es noch darauf an, mit welchem Dateisystem die SD-Karte bzw. microSD-Karte formatiert ist.
Damit es hier nicht zu technisch wird: Das Dateisystem bestimmt quasi, auf welche Weise Dateien gespeichert werden. Bekannte Dateisysteme sind FAT32 und NTFS.
- FAT32 gibt es schon sehr lange. Das Dateisystem ist weit verbreitet und mit vielen Geräten und Betriebssystemen kompatibel. Größter Nachteil: Dateien dürfen maximal 4 GB groß sein.
- NTFS ist das modernere Dateisystem und Standard für PCs mit Windows. Dateien dürfen bis zu 16 Terabyte groß sein und können sicherer verwaltet werden.
Wenn Du Deinen Speicherplatz dauerhaft erweitern willst, solltest Du das neuere Dateisystem NTFS nutzen. Du kannst die Speicherkarte vorab entsprechend formatieren:
Klicke dazu im Windows-Explorer mit der rechten Maustaste auf die erkannte Karte, wähle Formatieren aus und stelle als Dateisystem NTFS ein. Alle anderen Parameter kannst Du in der Regel so lassen und den Vorgang dann starten.
Achtung: Das Formatieren löscht alle auf der Speicherkarte vorhandenen Dateien. Der Vorgang dauert in der Regel nur ein paar Sekunden.
Tipps zum Einrichten der Speicherkarte unter Windows
Du kannst den Speicherplatz auf der frisch formatierten Speicherkarte direkt nutzen und Dateien darauf ablegen. Du findest sie im Windows Explorer als eigens Laufwerk (s.o.).
Überlege Dir, welche Ordnerstruktur sinnvoll sein könnte, um Deine Dateien auf der Karte wiederzufinden. Die folgenden Tipps möchte ich Dir außerdem noch mit auf den Weg geben:
- Wer Deine Speicherkarte stiehlt, hat Zugriff auf alle darauf gespeicherten Dateien. Deshalb solltest Du die Inhalte auf allen Laufwerken verschlüsseln – übrigens auch auf Deinem Gerät selbst. Dafür gibt es unter Windows die Funktion BitLocker.
- Ich habe es oben schon beschrieben: Bestimmte Systemordner lagere ich prinzipiell auf die microSD-Karte aus, damit sich die interne Festplatte nicht unnötig füllt. Dazu gehören zum Beispiel die Ordner Downloads und Desktop.
- Außerdem nutze ich die Microsoft-Cloud OneDrive für alle wichtigen Dateien. Den synchronisierten Ordner für die Offline-Nutzung habe ich ebenfalls auf die Speicherkarte ausgelagert.
Die passenden Anleitungen dafür findest Du gesammelt in meinem Windows-Handbuch für Einsteiger. Darin zeige ich Schritt für Schritt, wie Du die jeweiligen Funktionen einrichtest.
Wenn Du die Speicherkarte einmal wie beschrieben eingerichtet hast, musst Du Dich um den Speicherort als solches nicht mehr sorgen. Nun hast Du auf Deinem Laptop oder Tablet-PC viel zusätzlichen Platz für Dateien aller Art – auch für multimediale Inhalte wie Fotos, Videos und Musik.
Übrigens: Man muss natürlich nicht alle Dateien zwingend auf dem mobilen Gerät unterbringen. Für größere Video-, Foto- und Musiksammlungen bieten sich zu Hause stattdessen andere Speicherlösungen an, zum Beispiel ein NAS (Netzwerkfestplatte). Darauf kannst Du dann von allen Geräten im Haushalt aus zugreifen.
Welche Erfahrungen hast Du mit Speicherkarten als zusätzlichem Speicherplatz gemacht? Welche Tipps kannst Du uns für die Nutzung noch mit auch den Weg geben? Ich freue mich über Deine Meinung als Kommentar unter diesem Artikel!
Hallo Stefan, ich habe schon seit einiger Zeit mein Surface Go2 mit einer kompatiblen MicroSD ausgestattet (hat bis dto. super funktioniert). Doch seit ein Paar Tagen wird die Karte bzw. das Laufwerk nicht mehr angezeigt. An meinem anderen PC ist die Karte in Ordnung. Was kann das sein. Hast du einen Tipp.
Danke im voraus und viele Grüße
Martin
Hallo Martin! Solche Ferndiagnosen sind natürlich schwierig. Ich nutze mein Surface Go 2 ebenfalls mit Speicherkarte und hatte so ein Problem noch nicht. Im Idealfall kannst Du zunächst irgendwie sicherstellen, dass der Kartenleser nicht defekt ist, zum Beispiel mithilfe einer anderen Karte. Schließlich scheint die Karte selbst ja in Ordnung zu sein. Andere Wege sind oft knifflig, zum Beispiel mit Treibern im Geräte-Manager zu experimentieren. Alternativ würde mir sonst nur einfallen, das Gerät neu aufzusetzen – in der Hoffnung, dass der Kartenleser dann wieder regulär erkannt wird und funktioniert. Vielleicht eh ein guter Zeitpunkt, weil das neue große Windows-Update gerade erschienen ist. Toi toi toi!
Hallo Stefan, vielen Dank für deine tollen Recherchen.
Ich bin selbst Lehrer und habe ständig das Problem, dass ich meine Dateien für den Unterricht ständig synchronisieren muss, zu lasten meines Datenvolumes.
Die Lösung mit der SD-Karte ist eine super Sache. So habe ich alle Daten mit einem Handgriff auf jedem anderen Gerät.
Hallo Matthias, vielen Dank für die nette Rückmeldung. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man einen Laptop oder ein Tablet mit SD-Karten-Speicher zur Verfügung hat. Welches Gerät nutzt Du denn? Und für welche Speichergröße hast Du Dich entschieden?