Ich zeige Dir hier Schritt für Schritt, wie Du mit PowerPoint eine interaktive Vorlage für Memory erstellen und mit eigenen Motiven gestalten kannst.
Memory ist ein beliebtes Spiel für Kinder und Erwachsene. Ihr müsst Kartenpaare finden und trainiert dabei Euer Gedächtnis. Lehrer*innen können das Spielprinzip auch in der Schule einsetzen – dank dieser Anleitung digital auf dem Smartboard, auf dem Tablet und sogar online im Distanzunterricht.
Vorlage: Memory mit PowerPoint
Mit meiner voll funktionsfähigen Memory-Vorlage kannst Du sofort losspielen und diese Anleitung besser nachvollziehen. Du findest sie als Mitglied bei Patreon oder einzeln bei Digistore24.
Schritt 1: Memory-Karten digital gestalten
Der Vorteil in PowerPoint ist, dass Du Deine digitale Version von Memory selber machen und komplett frei gestalten kannst.
Für die Memory-Karten kannst Du zum Beispiel eigene Grafiken, handschriftliche Skizzen, Fotos aus dem Internet oder einfach nur getippte Textblöcke als Motive verwenden – je nach Unterrichtsfach.
Spielregeln von Memory
Zur Erinnerung: Reihum darf jeder zwei Karten aufdecken und wieder zudecken. Dabei versuchen alle Spieler, sich die Position der Motive zu merken.
Wenn Du ein Kartenpaar findest, bekommst Du einen Punkt. Die beiden Karten bleiben aufgedeckt, und Du darfst zwei weitere Karten aufdecken.
Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt die Memory-Partie.
Auch Form und „Rückseite“ der Memory-Plättchen lassen sich beliebig anpassen. In diesem Beispiel erstelle ich ein einfaches Tier-Memory mit selbst gestalteten Figuren.
Für diese Anleitung solltest Du schon eigene Folien erstellen und verschiedene Inhalte in PowerPoint einfügen können. Außerdem benötigst Du gleich Trigger, um gezielt Animationen auszulösen. Alle Grundlagen für Schule und Unterricht erkläre ich in meinem Handbuch „PowerPoint für Lehrer“.
Erstelle zuerst eine neue PowerPoint-Präsentation und darauf eine Form für die erste Memory-Karte. Meine Karte ist quadratisch. Sie hat einen farbigen Hintergrund, eine dünne Kontur und einen leichten Schatten, damit sie plastischer aussieht. Auch runde Memory-Karten und andere Formen sind natürlich möglich.
Im Spiel geht es darum, Kartenpaare mit gleichen Motiven aufzudecken. Deshalb brauchen wir eine gerade Anzahl an Karten.
Ich ziehe mein Quadrat mit der Maus kleiner, kopiere es mehrfach und ordne alle Elemente auf der Folie in PowerPoint an.
Beim Verschieben zeigt PowerPoint Hilfslinien an, so dass sich die Formen mit gleichen Abständen zueinander ausrichten lassen. Das ist aber kein Muss! Du kannst die Memory-Karten auch wild auf der Folie verteilen.
Eigene Motive auf Memory-Karten einfügen
Für meine Memory-Version habe ich Tierköpfe gestaltet. Du kannst aber auch eigene Symbole, Bilder oder Text einsetzen. So ziemlich alle Arten von Dateien lassen sich in PowerPoint einfügen, theoretisch sogar Sound-Schnipsel oder Videoclips. Mit digitalem Stift oder einem Grafiktablett kannst Du auch eigene Motive zeichnen.
Ich verteile die Grafiken dann paarweise auf die Quadrate. Außerdem gruppiere ich jeweils Form und Tier, damit ich die Karte gleich als Ganzes auswählen und animieren kann.
Gewöhne Dir am besten auch an, die Elemente im Auswahlbereich von PowerPoint eindeutig zu benennen. So kannst Du die Trigger für die Animationen gleich leichter zuordnen. Ich habe die gruppierten Karten hier einfach durchnummeriert.
Rückseiten für Memory erstellen und duplizieren
Auf dieselbe Weise erstelle ich ein farbiges Quadrat als Rückseite – hier im Beispiel mit einem Logo. Natürlich sollte die Form exakt so groß sein wie die bisherigen Memory-Karten. Achte beim Positionieren darauf, dass sie die Motive exakt abdecken.
Später kannst Du die Elemente auf der PowerPoint-Folie auch sperren, damit sie nicht versehentlich verrutschen. Wenn Du meine Memory-Vorlage aus dem Mitgliederbereich bearbeiten möchtest, musst Du die Karten im Auswahlbereich erst entsperren.
Schritt 2: Trigger & Animationen in PowerPoint erstellen
Jetzt kümmern wir uns darum, dass man die Memory-Karten einzeln aufdecken kann, indem man sie anklickt oder antippt.
Wir könnten es uns einfach machen und dafür einfach die jeweils ausgewählte Rückseite ausblenden. Stattdessen soll die Animation suggerieren, dass sich die Karten umdrehen. Auch das können wir bei unserer Vorlage für Memory selber machen.
Ich erzeuge diesen visuellen Flip-Effekt mit zwei aufeinanderfolgenden Animationen – jeweils mit einer Dauer von 0,2 Sekunden:
- Erst wird die Rückseite zusammengestaucht. Dafür wähle ich als Animation in PowerPoint den Ausgangseffekt Reduzieren. Als Trigger wähle ich aus, dass der Effekt beim Klicken auf die Karte startet.
- Danach wird die Motivseite mit dem Tierkopf auseinandergezogen. Dafür wähle ich den Eingangseffekt Strecken, der direkt Nach vorheriger Animation beginnt.
Das ist aber erst die halbe Funktionalität. Auf dieselbe Weise wollen wir die Memory-Karte auch wieder zudecken können. Erstelle die dazugehörige Animations-Folge mit entsprechendem Trigger also ein weiteres Mal. Orientiere Dich dabei gerne an der folgenden Abbildung:
Starte die Bildschirmpräsentation zwischendurch, um das Aufdecken und Zudecken der Karte zu testen. Am schnellsten geht das mit der Taste F5 auf Deiner PC-Tastatur.
Bist Du mit dem Effekt zufrieden? Du kannst die Länge und Art der Animation in PowerPoint natürlich beliebig anpassen.
Animation übertragen auf alle Karten
Ohne meine Vorlage hast Du jetzt noch ein bisschen Arbeit vor Dir. Schließlich musst Du die Animationen auf alle weiteren Memory-Karten übertragen.
Power Point nimmt Dir zumindest ein bisschen Arbeit ab. Oben im Menü auf der Registerkarte Animationen findest Du die Funktion Animation übertragen. So funktioniert sie:
- Markiere ein Element mit bereits erstellten Animationen.
- Klicke auf Animation übertragen und beachte den Pinsel an Deinem Mauspfeil.
- Klicke mit dem Mauspfeil auf das Ziel-Element, auf das die Animationen sofort angewendet werden.
Für unsere Memory-Vorlage musst Du ggf. noch jeweils den Trigger und die Reihenfolge der Animationen anpassen. Den besten Überblick über alle Einträge hast Du im Animationsbereich von PowerPoint.
Download: Memory mit PowerPoint
Spare viel Zeit, indem Du meine PowerPoint-Vorlage zum Beispiel bei Digistore24 herunterlädst. Im Mitgliederbereich bei Patreon hast Du Zugriff auf diesen und weitere hilfreiche Downloads.
Schritt 3: Weitere Einstellungen für Memory mit PowerPoint
- Wie oben beschrieben: Am besten sperrst Du alle Elemente auf der Folie, damit die Karten nicht versehentlich verrutschen. Klicke dafür mit der rechten Maustaste auf eine Form oder Grafik und wähle im Kontextmenü den Eintrag Sperren. Alternativ kannst Du die Schlosssymbole im Auswahlbereich per Mausklick schießen.
- Das Memory-Spiel soll nicht versehentlich beendet werden, wenn jemand auf eine andere Stelle der Folie klickt oder tippt. Klicke dafür oben im Menü auf Bildschirmpräsentation einrichten. Wähle dann in den Einstellungen die Option Ansicht an einem Kiosk. Du kannst die PowerPoint-Präsentation danach nur über die Escape-Taste verlassen.
- Nutzt Du die Memory-Vorlage auf einem Smartboard mit Touchscreen und möchtest die Karten auf Zuruf aufdecken? Damit keine Missverständnisse entstehen, habe ich am Rand kleine Buchstaben und Zahlen hinzugefügt. So können die Schüler*innen die Felder von A1 bis C4 eindeutig ansagen.
Wie hast Du Deine eigene Memory-Version mit PowerPoint umgesetzt? In welchen Schulfächern setzt Du das Spiel als Lehrer*in ein? Ich freue mich über jede Rückmeldung als Kommentar unter dieser Anleitung!
Hey zusammen, Ich habe mir die Vorlage gekauft und bekomme es eigentlich soweit hin bis auf ein letztes Detail:
Ich die Animation soweit, dass es die Karte aufdeckt wie gewünscht. Allerdings bekomme ich die Animation für zudecken nicht hin.
Wenn ich der Karte nun die umgekehrte Funktion zuweisen will, im Beispiel Tier 01 reduzieren verschwindet die zuvor vergebene Animation Strecken beim anderen Trigger.
Was mache ich denn da falsch?
Hallo Chris! Ich habe eine Vermutung: Offenbar wählst Du einfach immer eine neue Animation aus und ersetzt dadurch die vorherige Animation. Das solltest Du auch rechts im geöffneten Animationsbereich nachvollziehen können. Probiere stattdessen mal, oben im Menüband die Schaltfläche „Animation hinzufügen“ zu nutzen. PowerPoint hängt dann quasi eine neue Animation in Reihenfolge an. Die kannst Du dann wieder mit einem Trigger versehen und entsprechend sortieren. Klappt das?
Gibt es denn zu der Erstellung des Memorys auch ein Videotutorial? Habe zwar die Vorlage gekauft, werde aber leider ehrlich gesagt aus der schriftlichen Erklärung nicht wirklich schlau.
Viele Grüße
Vielen Dank für Dein Feedback! Wo hakt es denn bei Dir? Bislang war die Anleitung für die meisten Nutzer*innen hier selbsterklärend. In der Vorlage kannst Du Dir die einzelnen Animationen ja auch einzeln ansehen, auf Wunsch kopieren und dann bearbeiten oder selbst nachbauen. Viele Grüße!
Vielen Dank für diese tolle Anleitung.
Es hat etwas gedauert, die Animationen zu „sortieren“, aber damit konnte ich ein tolles Memory mit 18 Karten erstellen. Der Doppelklick für „Animation kopieren“ hat einiges erspart. Mir fehlt nur das Kontextmenü zum Sperren. Gibt es das evtl. nicht mehr?
LG, A. Henke
Wie schön, dass Dir meine Memory-Anleitung so gut gefällt. Vielen Dank für das nette Lob! Ich habe gerade nochmal recherchiert: Die Funktion Sperren gibt es offenbar noch nicht in allen Versionen von PowerPoint. Sie scheint Teil des installierten Desktop-Version zu sein, wenn man eine Lizenz für Microsoft 365 nutzt. In der Einzelplatz-Version ist sie wohl nicht enthalten.
Super, vielen Dank für die anschauliche Anleitung. Meine Schulleitungen werden sich bei der FOBI über mein Konflikte-Memory freuen. Vielen Dank.
Das freut mich ja sehr, wenn Dir meine Anleitung für ein eigenes Memory-Spiel mit PowerPoint hilft. Vielen Dank! 😘 Hoffentlich geht es bei Deiner Version nicht um Konflikte MIT den Schulleitungen … 😏
Hallo, ich habe für einen Workshop ein Memory mit 30 Karten nach dieser Anleitung gebaut. Es hat lang gedauert, war Dank dieser Anleitung allerdings super einfach. Ganz vielen Dank dafür, sehr nützlich für mich!
Hallo Christiane, das freut mich ja wirklich sehr! Vielen lieben Dank für Deine Rückmeldung – und der Vorteil ist ja jetzt, dass Du Deine Memory-Vorlage immer wieder verwenden und in PowerPoint fix anpassen kannst. Viel Freude damit und viele Grüße! Stefan