ChatGPT & Copilot: 7 Tipps für bessere Prompts

Wer KI-Tools wie ChatGPT und Microsoft Copilot zum ersten Mal nutzt, ist erst beeindruckt – und dann doch irgendwann unzufrieden: Die naheliegenden Antworten der Chatbots sind nämlich meist eintönig formuliert, oft sehr allgemeingültig und manchmal auch schlicht falsch.

Tatsächlich gibt es einen häufigen Grund für schlechte Ergebnisse: Banale Prompts! Oder anders formuliert: Wer der KI klüger Fragen stellt, wird in der Regel auch klügere Antworten bekommen.

In diesem Beitrag findest Du einfache Tipps dafür, wie Du bessere Prompts schreibst. So entlockst Du ChatGPT und Copilot im besten Fall bessere Antworten und erhöhst die Chance auf passgenauere Ergebnisse.

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ChatGPT & Copilot: 7 Tipps für bessere Prompts

7 Tipps für bessere Prompts [PDF]

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1. Selber suchen oder finden lassen?

Mache Dir zunächst bewusst, dass es sich bei Anwendungen wie ChatGPT und Copilot per se nicht um Suchmaschinen handelt, sondern eben um sprachbasierte Chatbots. Dieses Verständnis ist wichtig, um mit der KI gut zu kommunizieren und ihr sinnvolle Aufgaben zu stellen.

  • Bei einer Suchmaschine reicht oft die Eingabe von ein paar Stichwörtern, um passende Websites mit dazugehörigen Informationen zu finden. Diese musst Du dann in der Regel selbst manuell durchforsten.
  • Die Chatbots dagegen helfen Dir bei komplexeren Fragestellungen und Aufgaben. Sie bereiten ihre Fundstücke und Ergebnisse für Dich auf – meist als Text in natürlicher Sprache, auf Wunsch in einer vorgegebenen Struktur.

Suchmaschinen sind deshalb nicht überflüssig. Lerne aber zu entscheiden, wann welche Technologie den von Dir gewünschten Zweck am besten und schnellsten erfüllt.


2. Lerne die Stärken der verschiedenen KI-Tools kennen!

Im Moment sprießen immer mehr Anwendungen aus dem Boden, die im Hintergrund auf Künstliche Intelligenz setzen. Die KI-Tools unterscheiden sich oft im Detail, so auch die beiden Platzhirsche ChatGPT und Microsoft Copilot:

  • Die Gratis-Version von ChatGPT greift auf gesammelte Daten der vergangenen Jahre zu, hat aber keinen Zugang zu aktuellen Informationen aus dem Internet.
  • Der kostenlose Copilot arbeitet im Hintergrund mit derselben Technologie wie ChatGPT, bezieht für seine Ergebnisse aber auch Online-Inhalte der Suchmaschine Bing von Microsoft ein. Unter der Antwort zeigt Copilot die verwendeten Quellen mit den dazugehörigen Links an.
Quellenangaben zur Antwort in Microsoft Copilot
Quellenangaben zur Antwort in Microsoft Copilot

Auch hier gilt: Sei Dir der Unterschiede bewusst. Nimm Dir nach Möglichkeit auch die Zeit, Deine Prompts in verschiedenen Anwendungen auszuprobieren und die generierten Ergebnisse zu vergleichen. In einem separaten Blog-Artikel erfährst Du mehr über die Unterschiede von ChatGPT und Microsoft Copilot.

ChatGPT vs. Copilot: Vergleich der beiden KI-Tools

ChatGPT vs. Copilot: Vergleich der beiden KI-Tools

ChatGPT und Copilot sind wohl die bekanntesten KI-Anwendungen. Aber welche Unterschiede zwischen den beiden Chatbots solltest ...

3. Mit präzisen Fragen zu spezifischen Antworten

Viele Anwender stellen dem Chatbot nur einfache Fragen ohne jegliche Vorgaben. Darauf würde auch ein Mensch nur sehr allgemeine und naheliegende Antworten geben können.

Ein guter Prompt besteht aus einer konkreten und spezifischen Fragestellung. Beschreibe möglichst genau, was Du wissen und mit Hilfe der KI erreichen möchtest. Das erhöht die Chance, dass ChatGPT, Copilot und Co. präzisere Ergebnisse formulieren.

Zu allgemeine Prompts:

„Erzähle mir etwas über die Geschichte von Rom.“

„Wie kann ich meine Website verbessern?“

Bessere Prompts – konkreter gefragt:

„Wie hat sich die Rolle der römischen Senatoren im Übergang von der Republik zum Kaiserreich verändert?“

„Verrate mir 3 konkrete Tipps, wie ich die Ladezeit meines WordPress-Blogs auf mobilen Geräten verkürzen kann.“

Manchmal kommt es im Dialog mit dem Chatbot zu Missverständnissen. Achte bei Deinen Anweisungen auf klare Sprache und eindeutige Begriffe. Die KI versteht Dich nach meiner Erfahrung auch besser, wenn Du einfache Hauptsätze nutzt und komplexe Anfragen in kleinschrittige Sinneinheiten gliederst.

Mit der Zeit und ein bisschen Übung bekommst Du ein gutes Gefühl dafür, wie Du Deine Gedanken vorab sortierst und Deine Prompts für die KI dann verständlicher formulierst.


4. Kennt die KI den konkreten Kontext?

ChatGPT, Copilot & Co. sind nach meiner Erfahrung sehr gut darin, sich an Deine Vorstellungen und Anforderungen anzupassen. Die Chatbots können verschiedene Perspektiven einnehmen, den Tonfall ihrer Antworten ändern und die Ergebnisse in eine gewünschte Form bringen.

Dafür benötigen die KI-Tools natürlich Infos zum Kontext Deiner Frage bzw. Aufgabe. Gewöhne Dir bei Deiner Eingabe an, alle nennenswerten Umstände und ein Format für die generierte Ausgabe anzugeben.

Beispiele für Prompts mit Kontext:

„Versetze Dich in die Lage eines erfolgreichen Influencers bei TikTok, der sein Geld mit Garten-Tipps verdient. Erstelle einen Drehplan für ein Video mit einer Länge von ca. 20 Sekunden. Das Video soll im Baumarkt spielen, zum Frühlingsbeginn passen und bei der Zielgruppe gut ankommen.“

„Entwirf eine Unterrichtsreihe zum Thema Märchen. Die Einheit soll sich an Grundschüler im Alter von 8 bis 9 Jahren richten. Erstelle einen detaillierten Unterrichtsplan für zehn Schulstunden mit verschiedenen Methoden und Übungen. Berücksichtige die bekanntesten Märchen der Gebrüder Grimm und von Hans Christian Andersen. Bereite Deinen Vorschlag als Tabelle mit Zeitangaben, Infos zum Lernziel und benötigtem Unterrichtsmaterial auf.“

Du siehst, dass bessere Prompts meist länger werden. Wenn Du zu faul zum Tippen bist, kannst Du oft auch Dein Mikrofon nutzen. Microsoft Copilot bietet die Spracheingabe auf allen Plattformen an.

5. Dein Chatbot als persönlicher Sparringspartner

Chatbots wie ChatGPT und Microsoft Copilot entfalten ihre Stärke im Dialog. Als persönlicher Sparringspartner reagieren die KI-Tools nämlich auch auf Deine Nachfragen, auf inhaltliche Ergänzungen, auf Verbesserungsvorschläge und sogar auf notwendige Korrekturen.

Chatbot als Sparringspartner
Chatbot als Sparringspartner

Das heißt konkret: Gib Dich nicht mit dem erstbesten Ergebnis zufrieden! Die Antworten der KI werden besser, wenn Du ChatGPT und Copilot dazu jeweils Feedback gibst.

Fordere den Chatbot zum Beispiel dazu auf, erstellte Antworten nochmal zu vereinfachen, inhaltlich zu verlängern oder mit Quellen anzureichern. Nutze zudem die jeweils angebotenen Funktionen, um Nachfragen zu stellen, generierte Texte zu bewerten oder um unzulängliche Ergebnisse zu melden.

Antwort von Microsoft Copilot bewerten
Antwort von Microsoft Copilot bewerten

Hilfreich ist auch, dass Du vorherige Chatverläufe zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen kannst. Sowohl Microsoft Copilot als auch ChatGPT speichern bisherige Dialoge in Deinem Benutzerkonto. Weitere Nachfragen bauen dann auf den bereits ausgetauschten Prompts und Antworten auf.


6. Frage die KI nach besseren Prompts!

Man kann sich schnell darin verlieren, Prompts immer wieder zu bearbeiten und verschiedene Formulierungen auszuprobieren. Im besten Fall werden die generierten Antworten dadurch immer ein kleines bisschen besser.

Was viele vergessen: Niemand weiß besser, wie man gute Prompts schreibt, als die KI selbst! Du kannst also viel Zeit sparen, wenn Du die Metaebene mitdenkst und einfach den Chatbot um passende Vorschläge bittest.

„Wie kann ich den vorherigen Prompt besser formulieren, damit Du mir eine genauere Antwort geben kannst?“

„Stelle mir drei Fragen, damit Du meine Anfrage optimal beantworten kannst.“

KI-Profis nutzen solche Feedback-Loops, um ChatGPT und Copilot die bestmöglichen Ergebnisse zu entlocken. Das gilt nicht nur für textbasierte Antworten, sondern zum Beispiel auch für das Generieren von Bildern mit Anwendungen wie DALL-E3 und Microsoft Designer.

7. Gute Prompts speichern, sammeln und wiederverwenden

Wenn Du viel Zeit in Deine Anfragen steckst und einen Prompt für besonders gelungen hältst, solltest Du ihn Dir separat speichern. Auch wenn Copilot und ChatGPT die Chatverläufe sichern: Zum schnellen Wiederfinden und Wiederverwenden Deiner Eingaben eignen sich deren Benutzeroberflächen nicht.

Für den Aufbau einer eigenen Prompt-Bibliothek bietet sich zum Beispiel Microsoft OneNote an. In der Software kannst Du ein digitales Notizbuch anlegen und darin leicht Deine besten Prompts einfügen.

Screenshot von Microsoft OneNote für Windows: Notizbuchseite mit Tabelle zum Speichern von KI-Prompts für ChatGPT, Copilot & Co.
gelungene Prompts in OneNote speichern

Dank Synchronisierung per Cloud hast Du die Sammlung auf allen Geräten parat. Du kannst die einzelnen Befehle dann jederzeit aus OneNote kopieren und in ChatGPT bzw. Copilot einfügen. Wenn Du die mächtige Notizbuch-Software noch nicht kennst, empfehle ich Dir gerne mein beliebtes Handbuch „OneNote für Einsteiger“.

Auch im Internet findest Du mittlerweile Prompt-Sammlungen, die selbst ernannte KI-Experten als Download anbieten – teilweise kostenpflichtig. Die Qualität der Einträge ist oft bescheiden. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass manche Zeitgenossen hier ebenfalls einfach einen Chatbot um massenweise Prompts gebeten haben.

Mit den Tipps in diesem Beitrag solltest Du jetzt jedenfalls in der Lage sein, den KI-Assistenten bessere Antworten zu entlocken. Damit Dir die Chatbots flott und passgenau zuarbeiten, musst Du sie entsprechend einarbeiten und mit Deinen Anforderungen vertraut machen – wie echte Mitarbeiter eben auch. Dann können Dich ChatGPT und Microsoft Copilot bei verschiedenen Aufgaben im Arbeitsalltag bestmöglich unterstützen.

Hast Du noch weitere Tipps für bessere Prompts? Welche Möglichkeiten kennst Du noch, um die KI-Tools klug zu nutzen und zufriedenstellende Ergebnisse ausgespuckt zu bekommen? Schreibe Deine Erfahrungen gerne als Kommentar unter diesen Beitrag, damit wir alle von Deinen Tipps profitieren!

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Über den Autor

Ich bin Stefan Malter aus Dortmund. Meistens erkläre ich Lehrkräften, wie sie mit Microsoft 365 Education viel Zeit und Arbeit sparen - in meinen Blog-Artikeln, Handbüchern, Videokursen und Fortbildungen.

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