ChatGPT und Copilot von Microsoft sind zurzeit wohl die beiden bekanntesten KI-Anwendungen. Beide Chatbots beantworten Deine Fragen in natürlicher Sprache und helfen Dir als Lehrkraft zum Beispiel beim Sammeln von Informationen und beim Erstellen von Unterrichtsmaterial. Außerdem kannst Du die Grundfunktionen der beiden KI-Tools kostenlos nutzen.
Aber welche Unterschiede gibt es zwischen ChatGPT und Microsoft Copilot? Was sollten Einsteiger über die Gratis-Versionen der beiden KI-Tools wissen?
Ich nehm’s hier schon vorweg: Obwohl ChatGPT nochmal deutlich bekannter ist, hat Copilot im direkten Vergleich einige Vorteile. Hier ein paar Beispiele:
KI-Modelle GPT-4 und DALL-E 3 kostenlos nutzen
Microsoft hat eine Partnerschaft mit OpenAI, dem Konzern hinter ChatGPT. Deshalb nutzt Copilot im Hintergrund dieselben KI-Modelle, und zwar:
- GPT-4 Turbo zum Erstellen von Text und
- DALL-E 3 zum Generieren von Bildern.
Für diese ganz aktuellen Technologien musst Du bei ChatGPT ein Abo abschließen und extra Geld zahlen. In Microsoft Copilot kannst Du die KI-Modelle ohne Zusatzkosten aktivieren und nutzen.
Deshalb kannst Du Copilot auch direkt darum bitten, Dir ein beliebiges Bild zu generieren. Die KI aktiviert DALL-E 3 dafür dann automatisch.
Zugriff auf Online-Inhalte dank Microsoft Bing
Das kostenlose ChatGPT greift auf einen festen und begrenzten Datensatz zurück, also gesammelte Daten, die schon ein paar Monate alt sind.
Copilot dagegen kann aktuelle Infos aus dem Internet einbeziehen. Das verdanken wir der Verbindung zur Suchmaschine Microsoft Bing.
Du kannst Copilot also nach gegenwärtigen Ereignissen und Infos fragen. Die Web-Suche dauert zwar meist ein bisschen länger, ist aber je nach Fragestellung wirklich hilfreich.
Verwendete Links als Quellenangaben
Den nächsten Unterschied finde ich als gelernter Journalist und im Sinne der Medienkompetenz wichtig: Anders als die kostenlose Version von ChatGPT macht Copilot transparent, auf welchen Quellen die generierten Antworten basieren. Das können zum Beispiel Internetseiten sein, je nach Lizenz auch Dokumente und Daten innerhalb Deines Benutzerkontos.
Die Links und Verweise erscheinen dann jeweils unter dem Ergebnis. Du kannst sie natürlich anklicken und sie so in einem separaten Fenster öffnen.
Diese Transparenz finde ich gerade im Wissensbereich elementar – auch um weiter zu recherchieren und die Ergebnisse der KI vergleichen und gegenchecken zu können.
Zertifizierter Datenschutz – laut Microsoft
In seinem Werbematerial preist Microsoft seinen „Zertifizierten Datenschutz“ an. Davon profitierst Du, wenn Du ein Benutzerkonto für Microsoft 365 Education von Deiner Schule oder Bildungseinrichtung hast.
Copilot speichert Deine Prompts und die dazugehörigen Antworten dann nur für Dich und nur begrenzt. Was Du eingibst, wird verschlüsselt und nicht dazu verwendet, die Künstliche Intelligenz zu trainieren – so das Versprechen von Microsoft.
Microsoft Copilot für Schulen und Lehrer – teilweis...
Weitere Funktionen von Copilot
Die Benutzeroberfläche von ChatGPT ist sehr einfach gehalten. Die Website von Copilot kommt nicht nur bunter daher. Sie bietet im Vergleich auch mehr Funktionen als sein Pendant an, zum Beispiel diese:
- Du kannst Dateien hochladen und deren Inhalt beschreiben lassen, zum Beispiel Fotos, Tabellen und PDF-Dokumente.
- Spracheingabe unterstützt ChatGPT bislang nur in der mobilen App. Mit Copilot kannst Du bereits auf jedem Gerät und jeder Plattform sprechen. Klicke dafür einfach jeweils auf das Mikrofonsymbol im Eingabefeld.
- Microsoft integriert seinen KI-Assistenten auch in andere Software. Sehr bequem ist zum Beispiel, dass Du Copilot direkt im Browser Microsoft Edge nutzen kannst.
Microsoft Edge mit Copilot: KI-Assistent im Browser...
- Außerdem hast Du auf der Website und in den mobilen Apps Zugriff auf die Copilot-GPTs. Das sind Chatbots, die bereits für verschiedene Zwecke angepasst sind, zum Beispiel der Vacation Planner für die Reiseplanung und der Cooking Assistant für Kochrezepte. Außerdem stehen Plug-Ins zur Verfügung, die Copilot mit anderen Online-Diensten verbinden.
Fazit: Das Beste aus beiden Welten nutzen!
Also ganz ehrlich: Ich persönlich nutze oft beide Tools parallel, also ChatGPT UND Copilot. So kann ich die Antworten miteinander vergleichen und bekomme die besten Ergebnisse aus beiden Welten.
Dafür nutze ich übrigens oft die Funktion Bildschirm teilen in Microsoft Edge. Damit kann man sich zwei Websites nebeneinander anzeigen lassen. Hier im Video siehst Du die Anordnung im Browser in Aktion:
Darüber hinaus ist der KI-Assistent von Microsoft allerdings noch deutlich vielseitiger – vor allem dank der kostenpflichtigen Integration in die Office-Programme. Seine vielen weiteren Möglichkeiten lernst Du jetzt in meinem beliebten Videokurs „Microsoft Copilot für Schule und Unterricht“ kennen.