Digitale Tafeln erobern die Klassenzimmer! In vielen Schulen gehören interaktive Displays längst zum Unterricht. Kreidetafel oder Whiteboard wurden durch große Bildschirme mit Touchscreen und digitalen Stiften ersetzt. Lehrkräfte können dann ihre Dienstgeräte an die Smartboards anschließen und so ihr vorbereitetes Unterrichtsmaterial präsentieren.
Einige Anwendungen in Microsoft 365 Education eignen sich besonders für den Einsatz auf den interaktiven Tafeln. Die sieben besten Apps fürs Smartboard stelle ich Dir in diesem Beitrag vor.
- Meine Software-Tipps für Schule und Unterricht punkten mit speziellen Funktionen und einfacher Bedienung – auch mit Finger und Stift auf den großen Bildschirmen.
- Du kannst die Apps auf Deinem Laptop oder Tablet einrichten und Dich dann mit der digitalen Tafel in der Schule verbinden. Das klappt mit den Displays aller bekannten Marken wie Promethean, Prowise und SMART.
Die Hersteller bestücken ihre Geräte in der Regel mit eigenen Software-Lösungen. Deren Funktionsumfang ist nach meiner Erfahrung aber oft überschaubar. Wenn Du stattdessen die unten stehenden Microsoft-Apps auf Deinem angeschlossenen Dienstgerät nutzt, sparst Du Dir zudem das Übertragen Deiner Tafelbilder und sonstiger Inhalte für den Unterricht.
Ich setze hier voraus, dass Du bereits ein Benutzerkonto mit Schullizenz zur Verfügung hast. Für den Einstieg empfehle ich Dir gerne auch meine Fortbildungen zu Microsoft 365 – speziell für Lehrer*innen.
Tipp 1: Microsoft Whiteboard für digitale Tafelbilder
Die Whiteboard-App von Microsoft ist für die Bedienung auf interaktiven Displays optimiert. Mithilfe virtueller Stifte können Lehrkräfte leicht handschriftliche Notizen, digitale Tafelbilder, anschauliche Mindmaps und sonstige Skizzen erstellen.
Auf der Zeichenfläche lassen sich auch weitere Inhalte wie Bilder und Dokumente platzieren. Außerdem können mehrere Personen zeitgleich an einem Tafelbild arbeiten.
Microsoft Whiteboard ist als Web-App verfügbar, die sich online im Browser aufrufen lässt. Du kannst auf Deinen Geräten aber auch die gleichnamigen Apps installieren – jeweils für Windows, iPadOS und Android.
Tipp 2: OneNote zum Präsentieren von Unterrichtsmaterial
Microsoft OneNote gehört seit vielen Jahren zu den beliebtesten Anwendungen für Schule und Unterricht – erst recht im Zusammenspiel mit Smartboards.
- Ähnlich wie in der Whiteboard-App kann man auch hier digital zeichnen und schreiben. Die Zeichentools in OneNote enthalten neben verschiedenen Stiften noch einen Laserpointer, ein Lineal, Hilfslinien im Hintergrund und weitere praktische Funktionen.
- In den digitalen Notizbüchern kannst Du darüber hinaus Dein gesamtes Unterrichtsmaterial sammeln und übersichtlich verwalten, also auch Texte, Grafiken, Dokumente und Online-Inhalte. Arbeitsblätter lassen sich zudem online an Deine Schüler*innen verteilen.
Wie das alles funktioniert, lernst Du in meinem beliebten Handbuch „OneNote für Lehrer“ mit vielen Tipps und Beispielen für den Schulalltag.
OneNote für Lehrer
Die leicht verständliche Anleitung für Schule und Unterricht inkl. Kursnotizbuch
Tipp 3: Visio Online für erklärende Diagramme
Visio gehört zu den eher unbekannten Anwendungen in Microsoft 365. Die Software eignet sich zum Erstellen von Infografiken zur Erläuterung von Zusammenhängen. Das kann zum Beispiel ein Zeitstrahl, ein Flussdiagramm oder Organigramm sein. Dafür stehen in Visio Online viele vorgegebene Formen und Symbole zur Verfügung.
Das Menüband mit allen Funktionen ist einfach gehalten und lässt sich auch auf einem Bildschirm mit Touchscreen gut bedienen. Markierte Elemente kann man leicht mit dem Finger oder mit einem Stift verschieben und direkt auf dem großen Display bearbeiten.
Die Online-Version von Visio ist in Microsoft 365 Education enthalten. Du kannst die Web-App im Browser also mit jedem Benutzerkonto von Deiner Schule nutzen. Nur für die Desktop-Version und für weitere Vorlagen benötigt man eine zusätzliche kostenpflichtige Lizenz.
Tipp 4: PowerPoint auf Touchscreens bedienen
Dass PowerPoint in dieser Liste auftaucht, ist natürlich naheliegend. Lehrkräfte nutzen die Software gerne zum Präsentieren von Inhalten. Auch Schüler*innen lernen mittlerweile den Umgang mit PowerPoint, zum Beispiel um Referate vorzubereiten.
Auf einem verbundenen Smartboard hast Du noch mehr Möglichkeiten:
- Präsentationen lassen sich direkt per Touchscreen steuern. Du kannst den Bildschirm antippen oder mit der Hand zur Seite wischen, um Animationen zu starten und durch die Folien zu blättern.
- Im Präsentationsmodus stehen auch virtuelle Stifte zur Verfügung. Du kannst also an der digitalen Tafel stehen und direkt auf den Folien erklärende Notizen und Skizzen hinzufügen.
- Fortgeschrittene Anwender wissen, dass Präsentationen nicht zwingend linear aufgebaut sein müssen. Man kann auch Objekte auf Folien verlinken und Trigger einbauen, die bestimmte Animationen auf Knopfdruck starten. Diese Elemente kannst Du dann einfach auf dem Touchscreen antippen.
Die Möglichkeiten von PowerPoint sind beeindruckend. Du kannst zum Beispiel interaktive E-Books, bedienbare Infoscreens und digitale Spiele erstellen, die auf einem Smartboard besonders viel Spaß machen. Du lernst die Funktionen dafür in meinem beliebten Handbuch „PowerPoint für Lehrer“ kennen.
PowerPoint für Lehrer
Der perfekte Einstieg für interaktive und animierte Präsentationen im Unterricht
Tipp 5: Planner zum Verteilen von Aufgaben
Bei meinen Fortbildungen für Microsoft 365 Education werde ich immer öfter nach Planner gefragt. Offenbar spricht sich mittlerweile herum, dass sich die Software zum Erstellen gemeinsamer To-Do-Listen und zum Verteilen von Aufgaben eignet.
Auf einem großen Bildschirm kannst Du alle Aufgaben übersichtlich anzeigen, so dass alle Kolleg*innen bzw. Schüler*innen den Überblick behalten. Wie üblich lassen sich die Elemente antippen und einzeln aufrufen.
Hilfreich sind dabei die verschiedenen Ansichten von Microsoft Planner, zwischen denen Du oben in der Zeile per Finger-Tipp wechseln kannst:
- Raster für eine Liste aller anstehenden Aufgaben,
- Board für eine sortierte Übersicht aller Einträge,
- Zeitplan für eine Kalenderansicht und
- Diagramme für eine detailliertere Statusanzeige.
Planner lässt sich ausschließlich als Web-App aufrufen. Mithilfe der Zoom-Funktion im Browser kannst Du die Ansicht leicht so vergrößern, dass alle im Klassenraum bzw. Lehrerzimmer die Aufgaben gut erkennen können.
Tipp 6: Ergebnisse aus Microsoft Forms präsentieren
Im Kontext Schule kommt Microsoft Forms zum Beispiel für Online-Umfragen zum Einsatz, zum Beispiel um im Kollegium Meinungen abzufragen, Feedback von Schüler*innen einzuholen oder Informationen von Eltern einzuholen. Man kann mit Forms auch leicht ein Quiz für den Unterricht oder einen Test zum Abfragen von Wissen erstellen.
Ein Vorteil ist, dass sich die Software automatisch um die Auswertung der abgegebenen Antworten kümmert. Was viele noch nicht Wissen: Microsoft Forms bietet mittlerweile eine eigene Ansicht an, um die gesammelten Ergebnisse zu präsentieren.
So kannst Du Stimmungsbilder im Kollegium und schwierige Quizfragen in Deiner Klasse auf dem Bildschirm anzeigen und im Unterricht besprechen. Die Ergebnisse zeigt Forms hier übrigens in Echtzeit an und aktualisiert die Werte automatisch, wenn weitere Antworten abgegeben werden.
Microsoft Forms für Einsteiger
Die kompakte Anleitung zur Formular-Software für Online-Umfragen und Quiz-Prüfungen
Tipp 7: Microsoft Reflect für die Stimmung in Deiner Klasse
Auch mit Microsoft Reflect kannst Du die Stimmung in Deiner Klasse abfragen. Dabei muss aber kein Online-Formular ausgefüllt werden. Stattdessen tippen Deine Schüler*innen bunte Monster an, die für verschiedene Gefühle stehen. So behältst Du als Lehrkraft im Blick, ob sich alle Kinder gerade wohlfühlen.
Wenn Du es für sinnvoll hältst, kannst Du die gesammelten Gefühlsmonster für alle sichtbar auf dem Bildschirm anzeigen. In der Ansicht „Zusammen“ erscheinen die Monster in Echtzeit. Sie stellen sich dort nebeneinander auf einer Treppe auf – wie bei einem gemeinsamen Klassenfoto.
Tippe ein Monster auf dem Monitor an, um die dazugehörige Rückmeldung aufzurufen. Das funktioniert in Reflect auch anonymisiert, sodass kein Kind versehentlich vorgeführt werden kann.