Laptops mit KI-Prozessor: Microsoft stellt Copilot+ PCs vor [Update]

Experten hatten schon damit gerechnet, dass Microsoft eine Reihe von KI-PCs vorstellen würde, darunter auch neue Modelle der hauseigenen Surface-Reihe. Jetzt ist klar: Die neuen Laptops und Tablets werden als Copilot+ PCs vermarktet.

Zahlreiche PC-Hersteller präsentieren eigene Geräte, meist leicht überarbeitete Modelle bestehender Serien. Doch wie soll man den vielen Angeboten den Überblick behalten? Eine Übersicht über die Neuveröffentlichungen und ihre Preise in Deutschland findest Du in diesem Beitrag.

So viel kann ich vorwegnehmen: Um als Schülergeräte oder zumindest als Dienstgeräte für Lehrer in Frage zu kommen, sind diese brandneuen KI-PCs noch zu teuer. Wer sich gerade eh nach einem neuen Laptop für Schulalltag und Homeoffice umschaut, sollte sich diese neue Geräteklasse mal genauer anschauen.

Neue KI-PCs mit Gemeinsamkeiten

  • Als Systemvoraussetzung für Copilot+ PCs veranschlagt Microsoft mindestens 16 GB Arbeitsspeicher. Das berücksichtigen alle vorgestellten Laptops und Tablets.
  • Die neuen Modelle vereint außerdem, dass sie auf die brandneuen Prozessoren Snapdragon X Plus bzw. Snapdragon X Elite von Qualcomm setzen. Die ARM-Chips für mobile Geräte enthalten eine spezielle Einheit für die Beschleunigung von KI-Funktionen (NPU) – direkt auf dem Computer statt in der Cloud.
  • Solche ARM-Prozessoren sind schnell und stromsparend, aber Apps und Programme müssen angepasst werden, damit sie auf den Geräten flüssig laufen. Die Office-Programme von Microsoft sind natürlich schon entsprechend verfügbar. Auch Hersteller wie Adobe bieten ihre Software teilweise schon als ARM-Version an.
  • Zu den Vorgaben gehört offenbar auch eine Copilot-Taste auf der Tastatur, die den KI-Assistenten innerhalb von Windows 11 startet. In Europa ist diese Funktion allerdings bislang noch nicht verfügbar – auch nicht mehr über diesen Trick.
  • Einige der Geräte sollten voraussichtlich schon ab Juni verfügbar sein und direkt mit der aktuellen Version 24H2 von Windows 11 ausgeliefert werden. Die versprochenen KI-Funktionen werden aber wohl erst später mit einem Update nachgereicht. Dazu gehört auch das vieldiskutierte Feature Microsoft Recall.
Microsoft Recall: Neue KI-Funktion zwischen Hype und Hysterie

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UPDATE: Microsoft verschiebt die Veröffentlichung der neuen KI-Funktion Recall für Windows. Darum geht’s bei der Diskussion …

Microsoft Surface Pro mit neuer Tastatur

Das bei Lehrer*innen beliebte Tablet von Microsoft wird das erste 2-in-1-Gerät sein, das als Copilot+ PC veröffentlicht wird. Das neue Surface Pro soll bis zu 90 Prozent schneller arbeiten als sein Vorgänger und genug Akkulaufzeit für den Arbeitstag haben.

Microsoft Surface Pro als Copilot+ PC
Microsoft Surface Pro als Copilot+ PC

Für die einfachste Konfiguration mit 256 GB SSD werden zum Start 1.199 Euro fällig. Wer sich für den besseren Prozessor, mehr Arbeitsspeicher, mehr Speicherplatz und ein OLED-Display entscheidet, muss wie immer mehr bezahlen.

Geschockt hat mich der Preis der überarbeiteten Tastatur: Das neue Surface Pro Flex Keyboard inklusive Slim Pen kostet in Deutschland mehr als 500 Euro! Dafür kann man es jetzt auch per Bluetooth nutzen, also ohne es ans Tablet anzuschließen. Die ergänzte Copilot-Taste ist hierzulande ja wie beschrieben noch nutzlos.


Microsoft Surface Laptop

Auch der Microsoft Surface Laptop wird dank neuem KI-Prozessor zum Copilot+ PC. Der Klassiker kommt wieder mit zwei Display-Größen (13,8 und 15 Zoll) sowie langer Laufzeit von bis zu 22 Stunden. Das Notebook soll rund 80 Prozent schneller als sein Vorgänger arbeiten und sich deshalb mit dem Apple MacBook Air messen können.

Microsoft Surface Laptop als Copilot PC
Microsoft Surface Laptop als Copilot PC

Die günstigste Version kostet 1.199 Euro. Mehr Leistung und Speicherplatz lässt sich Microsoft zusätzlich bezahlen. Im Vergleich zum direkten Vorgänger empfinde ich die Preise als halbwegs fair. Lehrer*innen sollten wissen, dass der Bildschirm jetzt keine Stifteingabe mehr unterstützt.


Acer Swift 14 AI

Die Firma Acer schickt das Swift 14 AI als Copilot+ PC ins Rennen. Der Laptop hat ein 14,5-Zoll-großes Display und will mit ausreichend USB-Anschlüssen punkten. Davon profitieren Lehrkräfte, die zu Hause oder im Unterricht verschiedenes PC-Zubehör anschließen möchten.

Acer Swift 14 AI
Acer Swift 14 AI

In Deutschland soll das Acer Swift 14 AI wohl erst ab August 2024 erhältlich sein – später als die meisten Geräte der anderen Hersteller. Die Preise beginnen bei 1.399 Euro für Modelle mit dem schwächeren Qualcomm-Prozessor Snapdragon X Plus.


ASUS Vivobook S 15

Zum selben Preis kündigt ASUS sein Vivobook S 15 an. Der Laptop bietet dafür direkt den schnelleren KI-Prozessor Elite, ein größeres Display (15,6 Zoll OLED) sowie 32 GB Arbeitsspeicher und 1 TB SSD-Speicher. Darauf sollte Dein digitalisiertes Unterrichtsmaterial auf jeden Fall ausreichend Platz haben.

ASUS Vivobook S 15
ASUS Vivobook S 15

Schon ab Mitte Juni soll das Gerät zum Preis von 1.399 Euro ausgeliefert werden. Ich bin gespannt, wie sich das auf den ersten Blick sehr attraktive ASUS Vivobook S 15 in den Tests schlagen wird.


Copilot+ PCs von Dell

Die größte Auswahl stammt von Dell. Der Computer-Hersteller wird gleich fünf neue Copilot+ PCs veröffentlichen – jeweils innerhalb seiner schon bekannten Laptop-Serien. Einige davon sind bei Lehrer*innen sehr beliebt.

Dell Inspiron 14 (Plus)

Microsoft hat das Inspiron 14 und das Inspiron 14 Plus angekündigt. Auf der deutschen Website von Dell finde ich bislang nur das Plus-Modell. Dort kann man den Laptop auch nur mit Snapdragon X Plus auswählen. Er kostet 1.199 Euro und wird wohl ab Anfang Juli ausgeliefert.

Dell Latitude 5455 / 7455

Auch die erwähnten Latitude-Modelle sind auf der deutschen Website noch nicht aufgeführt. Laut notebookcheck.com könnte Dell die Geräte im Laufe des Jahres veröffentlichen. Zu erwarten sind zwei solide Laptops mit unterschiedlichen Konfigurationen. Auch den KI-Chip wird man offenbar auswählen und so auch den Preis beeinflussen können.

Dell XPS 13

Das Dell XPS 13 kann man tatsächlich schon vorbestellen. Für 1.399 Euro wird es in der ersten Juli-Hälfte ausgeliefert, so die Infos auf der offiziellen Website.

Dell XPS 13
Dell XPS 13

Der Laptop ist mit knapp 1,2 kg ziemlich leicht. Das macht ihn zum handlichen Begleiter für den Schulalltag. Der schnellere Elite-Prozessor und das OLED-Display – allerdings nur mit Full-HD-Auflösung – klingen vielversprechend. Alle weiteren Eckdaten kennen Fans schon vom bisherigen XPS 13 mit Intel-Chip.


HP EliteBook Ultra G1q

PC-Hersteller HP nimmt die neuen Geräte zum Anlass, seine Produktreihen auszumisten. Für Geschäftskunden will man das HP EliteBook Ultra G1q als Copilot+ PC positionieren.

HP EliteBook Ultra G1q
HP EliteBook Ultra G1q

Der KI-Laptop soll hierzulande ab Juni 2024 erhältlich sein. Das Elite Book Ultra wird dann 2.080 Euro kosten. Dafür gibt’s u. a. ein 14-Zoll-Display, 512 GB Speicherplatz und den Snapdragon X Elite als Prozessor.


HP OmniBook X

HP reaktiviert außerdem seine Serie OmniBook, um bei den KI-Laptops mitzumischen. Das HP OmniBook X soll das dünnste Notebook der Welt sein.

HP OmniBook X
HP OmniBook X

Das Gerät soll ebenfalls ab Juni 2024 zu haben sein. Für 1.299 Euro gibt’s von Haus aus mindestens 1 TB Speicherplatz. In der Vergangenheit hat das Unternehmen HP übrigens attraktive Bildungsrabatte gewährt.


Lenovo ThinkPad T14s Gen 6

Auch Lenovo unterscheidet zwischen Business- und Consumer-Laptops. Als KI-PC für Geschäftskunden wird das ThinkPad T14s angeboten. Die Notebook-Reihe kennt man vor allem wegen ihres auffälligen roten Buttons auf der Tastatur, der als Mausersatz dient.

ThinkPad T14s Snapdragon G6
ThinkPad T14s Snapdragon G6

Mit einem Preis von 1.899 Euro gehört das ThinkPad T14s zu den teuersten Neuerscheinungen unter den Copilot+ PCs. Dafür erhält man ein robustes und leistungsstarkes Gerät mit sehr guter Ausstattung, u. a. mit dem neuen KI-Prozessor in der Elite-Version, 32 GB RAM und 1 TB SSD. Es wird ab dem 21. Juni 2024 ausgeliefert.


Lenovo Yoga Slim 7x

Das Yoga Slim 7x von Lenovo ist ebenfalls ein recht leichtes und schlankes Notebook – trotz 14,5-Zoll-großem OLED-Display und ordentlichem Akku. In allen Varianten kommt der bessere Snapdragon X Elite zum Einsatz.

Lenovo Yoga Slim 7x
Lenovo Yoga Slim 7x

Lenovo vermarktet den KI-Laptop vor allem als verlässlichen Begleiter für Kreative. Das günstigste Modell ist für 1.399 Euro zu haben. Mehr RAM und Speicher ist wie üblich spürbar teurer.


Samsung Galaxy Book4 Edge

Natürlich mischt auch Samsung bei den Copilot+ PCs mit. Das neue Galaxy Book4 Edge kommt in zwei Display-Größen (14 und 16 Zoll) mit 3K-Auflösung und einer Bildschirmfrequenz von 120 Hz. Das größere Modell ist entsprechend schwerer.

Samsung Galaxy Book4 Edge
Samsung Galaxy Book4 Edge

Mehr als 16 GB RAM werden nicht angeboten. Obwohl das Gerät schon ab Mitte Juni in Deutschland erhältlich sein soll, hat Samsung noch keine Preise verraten. Vermutlich wird das Galaxy Book4 Edge in einer ähnlichen Liga wie die Neuerscheinungen der anderen Hersteller spielen.

Über den Autor

Ich bin Stefan Malter aus Dortmund. Meistens erkläre ich Lehrkräften, wie sie mit Microsoft 365 Education viel Zeit und Arbeit sparen. Dafür wurde ich mehrfach als Microsoft MVP und als Microsoft Innovative Education Expert ausgezeichnet.

Stefan Malter | Autor | Medientrainer | Moderator

2 Gedanken zu „Laptops mit KI-Prozessor: Microsoft stellt Copilot+ PCs vor [Update]“

  1. wow, Danke für Deine Recherche und Auflistung. Ich bin tatsächlich noch etwas skeptisch, ob man bei den Herstellern nicht Eger die Chance sieht, mit einer neuen Produktreihe mächtig Geld zu machen. Will sagen, ist der Mehrwert da? Was ist genau anders, abgesehen von der gesteigerten Rechnerleistung? die letzten 3-5 Editions in der Surface Reihe war ja, ausser leicht gesteigerten Leistungsdaten nicht viel „revolutionäres“ dabei. Ich kann es mir momentan noch nicht richtig vorstellen, was es heißen soll, dass die KI gleich an Bord ist. Aber vielleicht habe ich dafür momentan noch zu wenig Einblick. Was ARM Rechner angeht, bin ich auch noch skeptisch. Zumindest bin ich jetzt aber umso mehr froh, dass mein Surface Pro7 mit 16 GB RAM ausgestattet ist. Das scheint sich mehr und mehr als Standard zu etablieren. Auch schon vor der KI Edition.
    Weil ich gerade hier bin, Stefan. Hast Du einen Tipp, wo ich für das Surface Pro7 noch die passende Tastatur in neu her bekomme? Falls Du einen Tipp hast, bin ich sehr dankbar. Und an der Stelle auch Danke für Deine prima Beiträge.

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