Mit dem Kursnotizbuch (Class Notebook) lernst Du hier eine besondere Variante eines digitalen Notizbuchs kennen, die Microsoft speziell für Schulen und für den Bildungsbereich entwickelt hat. Kursnotizbücher enthalten einige zusätzliche Funktionen für die Zusammenarbeit mit Deiner Klasse.
Ich gehe hier davon aus, dass Du Dich schon als Lehrkraft mit OneNote organisierst. Du solltest wissen, wie Du in OneNote digitale Notizbücher anlegst und darin Dein Unterrichtsmaterial erstellst, verwaltest, präsentierst und mit anderen teilst. Darauf baue ich in dieser Anleitung auf.
Du möchtest die Software und ihre vielen Möglichkeiten für Schule und Unterricht von Grund auf kennenlernen? Für den Einsteig empfehle ich Dir gerne mein beliebtes Handbuch „OneNote für Lehrer“ mit vielen Tipps und Beispielen.
Was sind Kursnotizbücher?
Kursnotizbücher machen es Dir als Lehrkraft sehr einfach, Unterrichtsmaterial zu verteilen. Schüler*innen können sie auch als digitale Schulhefte nutzen und darin an ihren Aufgaben arbeiten. Du kannst die Ergebnisse wiederum direkt in den Kursnotizbüchern einsehen, korrigieren und Feedback geben – alles digital.

Wir schauen uns die Möglichkeiten Schritt für Schritt an. Ich erkläre Dir zunächst, welche Voraussetzungen Schulen brauchen, um Kursnotizbücher zu nutzen. Danach erfährst Du, wie so ein Kursnotizbuch aufgebaut ist.
Bei der Übersetzung von Class Notebook ist Microsoft nicht konsequent. Oft siehst Du den Begriff Kursnotizbuch, immer wieder auch die Bezeichnung Klassennotizbuch oder eben die englische Variante. Gemeint ist dasselbe.
Voraussetzungen für Kursnotizbücher
Um Kursnotizbücher einsetzen zu können, benötigt Deine Schule eine Lizenz für Microsoft 365 Education mit Benutzerkonten für Lehrer*innen und Schüler*innen. Das Angebot umfasst neben OneNote auch Apps wie Word, Excel, PowerPoint und Microsoft Teams. Für Bildungseinrichtungen ist die einfachste Lizenz kostenlos.
Microsoft 365 Education: Lizenzen für Schulen und L...
Kursnotizbücher sind immer in der Cloud gespeichert. Du solltest deshalb in der Schule eine ausreichend schnelle Internetverbindung zur Verfügung haben. Zu den technischen Voraussetzungen gehört außerdem die Hardware: Alle Beteiligten benötigen passende Geräte, um die Kursnotizbücher nutzen zu können.
- Immer mehr Lehrkräfte sind mittlerweile mit einem Dienstgerät ausgestattet. Viele haben mindestens ein einfaches Tablet oder einen Laptop zur Verfügung.
- Für Schüler*innen gibt es in den Bundesländern verschiedene Modelle – oft mit Leihgeräten der Schulträger oder von Eltern finanzierten Großeinkäufen. Nach meiner Erfahrung sind Schülergeräte vielerorts noch nicht selbstverständlich.
Über die Betriebssysteme musst Du Dir kaum Gedanken machen. Ob Windows, iPadOS oder Web-App: In allen Versionen von OneNote kannst Du Kursnotizbücher öffnen. Nur unter Android musst Du auf bestimmte Funktionen verzichten.
Ich setze ab jetzt also voraus, dass Du und Deine Klasse mit brauchbaren Geräten, mit eigenen Benutzerkonten für Microsoft 365 Education und mit funktionierendem WLAN ausgestattet seid. Das ist glücklicherweise in immer mehr Schulen der Fall.
Aufbau der Kursnotizbücher
Auch ein Kursnotizbuch besteht in OneNote aus Abschnitten und Seiten, die Du wie gewohnt mit Inhalten füllen kannst. Ein Unterschied zu herkömmlichen Notizbüchern ist, dass jedes Kursnotizbuch immer aus fest vorgegebenen Bereichen besteht. Sie sind für bestimmte Zwecke vorgesehen und entsprechend vorbereitet.
Auf der folgenden Abbildung siehst Du ein Kursnotizbuch, das ich bereits in der PC-Version von OneNote geöffnet habe. Der immer gleiche Aufbau wird links im Programmfenster in der Notizbuchliste abgebildet.

Die vorgegebenen Bereiche entsprechen Abschnittsgruppen mit festen Namen, die sich mithilfe der kleinen Pfeile jeweils einzeln einklappen und ausklappen lassen. Lehrer*innen und Schüler*innen greifen zeitgleich auf diese Bereiche zu – je nach Benutzerkonto mit unterschiedlichen Berechtigungen:
Inhaltsbibliothek
In der Inhaltsbibliothek stellst Du Unterrichtsmaterial zur Verfügung. Es wird wie gewohnt auf Seiten und in Abschnitten organisiert. Schüler*innen können sich alle hier eingefügten Inhalte nur ansehen und diese bei Bedarf in ihre eigenen Bereiche kopieren. Ausschließlich Lehrende wiederum dürfen hier Unterlagen einfügen, bearbeiten und löschen.
Nur für Lehrer
Nur für Lehrer heißt ein weiterer Bereich im Kursnotizbuch. Diesen können ausschließlich Lehrkräfte einsehen, nicht Deine Schüler*innen. Verwahre hier also zum Beispiel Vorlagen und Anleitungen zum späteren Verteilen. Du kannst hier auch Lösungswege zu gestellten Aufgaben bereithalten und Notizen rund um die Klassenorganisation sammeln.
Platz zur Zusammenarbeit
Der Platz zur Zusammenarbeit steht allen Kursmitgliedern zur Verfügung, also Schülern und Lehrern gleichermaßen. Hier entstehen zum Beispiel gemeinsame Brainstorming-Notizen und gemeinschaftlich gestaltete Tafelbilder. Du kannst die Bearbeitung temporär sperren oder nur bestimmten Lernenden erlauben.
Schülernotizbücher
Die Schülernotizbücher sind ein jeweils eigener Bereich für Deine Schüler*innen. Sie können hier Unterrichtsmaterial eigenständig organisieren und bearbeiten – wie in einem eigenen Schulheft. Sie sehen ihre Notizen aber nicht gegenseitig. Lehrende wiederum können alle Schülernotizbücher einsehen und darin jeweils Arbeitsblätter einfügen, Übungen prüfen und erledigte Aufgaben korrigieren.
Natürlich kannst Du auch mehrere Kursnotizbücher gleichzeitig in OneNote öffnen und synchronisieren. Dabei solltest Du beachten, dass die eingefügten Mitschriften Deiner Schüler*innen dann auch Speicherplatz auf Deinem Gerät belegen.
Wie Du so ein Kursnotizbuch erstellst, Unterrichtsmaterial online an Deine Klasse verteilst und Aufgaben darin digital korrigierst – auch im Zusammenspie mit Microsoft Teams -, das erfährst Du in meiner Anleitung „OneNote für Lehrer“. Das Handbuch enthält einen eigenen Teil rund um die Kursnotizbücher sowie viele weitere Tipps und Beispiele für den Schulalltag mit OneNote.