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Zoff um Microsoft: Alte Diskussion, neuer Tonfall!

Empörung ohne Ende – als ginge es um Leben und Tod! Die Diskussion um Software von Microsoft und anderen Firmen in Schulen verfolge ich schon seit Jahren. Der Tonfall der öffentlichen Streitigkeiten erreicht gerade aber eine neue Qualität. Mich erschreckt, mit welcher Bösartigkeit und Gehässigkeit einige Aktivisten und Fundamentalisten den Diskurs führen – vor allem in den Sozialen Netzwerken. Ein Kommentar.

Argumente wie von rechten Populisten

Hasskommentare, Fake News und einseitige Stimmungsmache sind ja längst typisch für unsere Zeit. Gewöhnen will ich mich nicht daran. Auch deshalb stört es mich sehr, wenn selbsternannte Wächter von Gut und Böse einseitig lospoltern. Sie sehen die einzige Wahrheit bei sich und feinden Andersdenkende sogar persönlich an. Meinungstoleranz? Fehlanzeige!

Als unabhängiger Medientrainer und Autor habe ich mich auf die Wissensvermittlung zu Windows und Schulungen zu Office für Lehrer spezialisiert. Ich kenne so ziemlich alle Argumente, die für und gegen die Nutzung von Microsoft Teams, OneNote & Co. in Schule und Unterricht sprechen. Beide Seiten finde ich inhaltlich nachvollziehbar.

Wenn Lehrende aber öffentlich Software von Microsoft in Schulen befürworten, werden sie von Gegnern gerne mal an den Pranger gestellt. Man macht sie als dummgläubige PR-Opfer lächerlich oder bezichtigt sie sogar als Feinde unserer Grundrechte. Geht’s auch mal ’ne Nummer kleiner?

Mich erinnert der Diskurs zuweilen sehr an die Argumentationsstrukturen von rechten Populisten und den sogenannten „Querdenkern“. Letztere kapieren zum Beispiel nicht, dass man sich gleichzeitig einen konsequenten Lockdown wünschen UND die Corona-Maßnahmen der Regierung kritisieren kann. Genauso kann man eben auch die Einhaltung von Datenschutz fordern UND professionelle Software von kommerziellen Anbietern bevorzugen.

Dass es für den Einsatz an Schulen endlich verlässliche Vereinbarungen geben muss, habe ich 👉🏻 in einem früheren Blog-Artikel schon gefordert. Bis dahin ist die bewusste Entscheidung von Schulen für Microsoft 365 Education aber noch lange kein Pakt mit dem Teufel.

Kaum zu glauben und an Schäbigkeit schwer zu überbieten: Microsoft-Gegner haben einzelne Lehrkräfte sogar schon bei Behörden gemeldet, weil diese kommerzielle Software nutzen – vorab übrigens von den örtlichen Datenschützern offiziell gestattet. Mir sind mittlerweile schon mehrere solcher Einschüchterungsversuche bekannt.

Einer der Akteure ist übrigens selbst Lehrer – also quasi Kollege – und sogar gewerkschaftlich engagiert. Dieses Denunziantentum finde ich beschämend und macht mich fassungslos!

Schlechter Zeitpunkt mit Konsequenzen für Schulen

Pauschale Hetzkampagnen gegen US-Konzerne wie Microsoft bringen jedenfalls niemanden voran – vor allem nicht den Diskurs und erst recht nicht die Digitalisierung an Schulen. Zur Erinnerung: Wir stecken gerade in einer weiteren Hochphase der Corona-Pandemie. Nach meiner Erfahrung brauchen Schulen und Lehrkräfte jetzt vor allem Unterstützung, Entlastung und vor allem Verlässlichkeit.

Was Schulen gerade nicht brauchen: Politisch motivierte Grundsatzdiskussionen und erst recht keine unnötigen Wechsel weg von funktionierenden und im Schulalltag bewährten Software-Lösungen.

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Deshalb kritisiere ich vor allem den Zeitpunkt solcher Entscheidungen, zum Beispiel des angekündigten 👉🏻 Verbots von Microsoft Teams als Videokonferenzsystem an hessischen Schulen. Die bisherige Duldung soll im August enden, die versprochene Alternative aber erst zum kommenden Schuljahr zur Verfügung stehen. Schüler*innen in Hessen wollen das Verbot gerade 🌍 mit einer Online-Petition kippen.

Verschiedene Länder, verschiedene Meinungen

Wie uneindeutig die Lage offenbar ist, zeigt ein Ländervergleich mit drei bemerkenswert unterschiedlichen Einschätzungen:

  • In Baden-Württemberg wiederum „empfiehlt der LDfI, von der Nutzung der erprobten MS-Produkte im Schulbereich abzusehen“ – also auch von Office 365. Vorausgegangen waren ein 🌍 umstrittener Pilotversuch und der Protest mehrerer Organisationen. Unklar ist, welche Konsequenz 🌍 diese noch recht frische Empfehlung für die 1.200 betroffenen Schulen haben wird.

Entscheidungen der Datenschützer: Politisch motiviert?

Die Frage liegt nahe: Warum kommen Datenschutzbeauftragte in verschiedenen Bundesländern zu so unterschiedlichen Bewertungen – nach jeweils monatelangen Prüfungen? Der Einsatz von Microsoft-Software an Schulen müsste doch entweder rechtswidrig sein – oder eben nicht. Eine entsprechende Gerichtsentscheidung gibt es nach meiner Kenntnis bislang nicht.

Man bekommt zwangsläufig den Eindruck, dass die Einschätzungen der Datenschützer durch laute Proteste beeinflusst werden können und auch politisch motiviert sind. Schließlich haben einige Schul- und Kultusministerien nun ein Interesse daran, ihre für viel Geld in Auftrag gegebenen Lehr- und Lernplattformen zu pushen.

Mir kommt in den meist einseitigen Diskussionen auch zu kurz, dass es sich hier keineswegs um „Eigenentwicklungen“ der Ministerien selbst handelt. Hier entstehen Abhängigkeiten von mehr oder weniger bekannten Dienstleistern.

Jüngstes Beispiel: 🌍 Bayern setzt in Kürze aufs ziemlich unbekannte Videokonferenzsystem Visavid einer regionalen Firma, das sich für den Bildungsbereich noch bewähren muss. Ob und wie Betrieb, Entwicklung und Support der vielen verschiedenen Plattformen langfristig gesichert sind, ist aus den Ministerien meist nicht bekannt.

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Glaubt man den Erfahrungsberichten in Foren und Netzwerken, können die selbst aufgebauten Angebote bislang nicht mit dem Funktionsumfang, mit der Benutzerfreundlichkeit und mit der Verlässlichkeit der kommerziellen Tools mithalten. Ob sie das überhaupt sollten und müssen, darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein.

Im Austausch mit Open-Source-Verfechtern komme ich aber immer wieder an denselben Punkt: Ernstzunehmende Alternativen zu beliebten All-In-One-Tools wie 👉🏻 Microsoft Teams, 👉🏻 OneNote und 👉🏻 Microsoft Forms können sie nie nennen. „Hauptsache nichts von Microsoft.“

Laute Linux-Lobby gegen Microsoft in Schulen

Natürlich darf man sich grundsätzlich gegen kommerzielle Produkte in der Schule aussprechen. Hardliner wollen ausschließlich mit Linux als Betriebssystem sowie freier 👉🏻 Open-Source-Software auskommen.

Wenn das in einzelnen Schule gut klappt, finde ich das toll und beeindruckend. Für massentauglich halte ich die Kombination nicht, den Fortbildungsaufwand dagegen für immens. Um beliebte Distributionen wie Ubuntu oder Linux Mint für Kollegium und Schülerschaft verlässlich einzurichten und zu betreuen, fehlen vor Ort auch meist das Know-how sowie die notwendigen personellen Ressourcen.

Zurück zum Diskurs: Ärgerlich finde ich, wie unangenehm vehement einige Linux-Verfechter im Foren und Sozialen Netzwerken auftreten. Sie wägen sich auf der einzig richtigen Seite und werten zufriedene Nutzer von Windows und Office immer wieder pauschal ab – als wären diese nur unkritische Gehirnwäsche-Opfer eines US-Konzerns. Ich bin jedenfalls kein Fan solcher „Religionskriege“ und gönne jedem seine bevorzugte Software-Lösung.

Stefan Malter mit Laptop

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Kommerzielle Produkte in Schulen – eine Grundsatzfrage!

Schule ohne kommerzielle Produkte, komplett ohne Abhängigkeiten von Firmen: Das klingt für mich allerdings wie die romantische Utopie in einer idealen Welt. Wer diese Agenda vertritt, sollte den Verzicht auf kommerzielle Produkte dann bitte auch konsequent zu Ende denken:

  • Dann dürften auch 💻 Dienstgeräte und Schülergeräte wie iPads von Apple, Windows-Laptops und Chromebooks von Google nicht angeschafft werden. Das passiert aber gerade massenhaft und schafft Abhängigkeiten von den Betriebssystemen der kommerziellen Anbieter. Linux läuft übrigens in der Regel auch auf Hardware kommerzieller Hersteller …
  • Dann müsste man auch komplett auf Unterrichtsmaterial von Schulbuchverlagen verzichten, die mit ihren Publikationen zweifelsohne Geld verdienen. Wie oft richten sich Lehrpläne nach bestimmten Schulbuchreihen, die aufeinander aufbauen und in der Schullaufbahn nicht ohne Weiteres gewechselt werden können? Alternativ dürfte dann ausschließlich selbst erstelltes oder frei verfügbares Lehrwerk zum Einsatz kommen.
  • Auf die Spitze getrieben: Was hieße das eigentlich für alle anderen Produkte von Firmen – vom Smartboard bis zum Mobiliar? Was heißt das für kommerzielle Dienstleistungen? Wie sähe Schule aus, wenn man das konsequent zu Ende denken würde? Oder sind Firmen nur erwünscht, wenn es nicht anders geht?

Microsoft: Vom Lückenfüller zum Hassobjekt

Machen wir uns ehrlich: Zu Beginn der Corona-Pandemie haben viele Schulen auf Microsoft-Software gesetzt, um kurzfristig und verlässlich 👉🏻 Online-Unterricht anbieten zu können – auch aus Mangel an Alternative. In den Jahren und Jahrzehnten zuvor haben es Bund und Länder nämlich bekanntermaßen versäumt, digitale Lösungen für Schulen zu entwickeln und anzubieten.

Programme wie Microsoft Teams und OneNote haben also schlicht eine Lücke gefüllt – falls sie nicht vorher schon an der Schule im Einsatz waren. Dafür jetzt nachträglich Microsoft als Unternehmen pauschal zu verteufeln, halte ich für unfair und unsachlich. Selbst sonst sehr geschätzte Online-Medien beteiligen sich gerne an der einseitigen und klickträchtigen Erzählung vom bösen Goliath, der Schulen unterwandert.

Zur Wahrheit gehört auch: Microsoft ist ein Unternehmen, das Geld verdienen möchte. Schulen und Bildungseinrichtungen können 👉🏻 Microsoft 365 Education wiederum kostenlos nutzen. Dahinter steckt sicherlich keine reine Nächstenliebe, sondern eine Strategie: Man will Schüler*innen wohl an die Software gewöhnen, damit diese auch nach der Schulzeit treue Kunden bleiben.

Das darf man kritisieren. Rechtswidrig oder verwerflich ist das nicht. Ich persönlich bezweifle auch, dass daraus zwangsläufig eine lebenslange „Abhängigkeit“ und „Unmündigkeit“ entsteht, wie es viele Aktivisten befürchten.

Warum so passiv, Microsoft?

Selbst wenn Microsoft die Bedenken der Datenschützer irgendwann ausräumen kann, wird das die Hardcore-Gegner vermutlich nicht besänftigen. Für den sachlichen Diskurs wäre es trotzdem hilfreich, wenn sich der Konzern hier nochmal spürbar bewegen würde und endlich keinen Zweifel daran lässt, dass man ihm seine Daten nachweislich sorgenfrei anvertrauen kann.

Unklar ist zum Beispiel, in welchem Umfang anonymisierte Telemetrie-Daten über die Nutzung und zur Verbesserung der Software abgegriffen und versendet werden. Ein Knackpunkt ist auch noch der sogenannte 🌍 CLOUD Act: In Einzelfällen können US-Behörden auf Daten in der EU zugreifen – etwa zur Strafverfolgung. Im Hintergrund scheint Microsoft Deutschland dazu mit den Behörden im Austausch zu stehen. Aus der öffentlichen Diskussion hält sich der Konzern zur Zeit eher zurück. Dass man das Thema wie ein „heißes Eisen“ behandelt, nährt leider auch die Skepsis der Kritiker.

Medienkompetenz als Teil der Lösung

Wer mich in Seminaren und Workshops persönlich erlebt hat, kennt meine Meinung als Medientrainer vermutlich schon: Man kann das eine tun, ohne das andere zu lassen! Ich finde: Schüler*innen sollten SOWOHL nicht-kommerzielle Tools ALS AUCH professionelle Software kennenlernen. Zur Medienkompetenz gehört es nämlich, verschiedene gängige Programme sicher zu bedienen, deren jeweilige Vor- und Nachteile einzuschätzen und dann als mündige Nutzer*innen selbst eine Entscheidung für das richtige Werkzeug treffen zu können. Das Thema Datenschutz lässt sich dabei zudem wunderbar im Unterricht unterbringen.

Berufsvorbereitend halte ich den Umgang mit Microsoft Office für unverzichtbar, solange die Programme Standard in vielen Unternehmen sind. Schule darf keine Parallelwelt sein und alles ausklammern, was ihr anrüchig erscheint. Lehrende müssen immer auch im Blick behalten, welche Fähigkeiten die moderne Lebens- und Arbeitswelt erfordert. Diese zu lehren, klappt auch ohne personenbezogene Daten.

Zu definieren wäre auch noch das Selbstverständnis der Einrichtungen vor Ort: Versteht sich eine Schule als Institution, die wie ein Unternehmen reibungslos funktionieren und auf Wunsch kommerzielle Software für die interne Organisation nutzen dürfen sollte? Das wäre für Lehrkräfte unter bestimmten Voraussetzungen ja möglich – parallel zu den angebotenen Lernplattformen für die Schüler*innen.

Die Einrichtungen vor Ort wissen nach meiner Erfahrung am besten, welche Lösung sie für den Alltag brauchen. Wir sollten Schulleitungen und Schulträgern vor Ort zutrauen, Verantwortung für ihre Einrichtung zu übernehmen und kluge Entscheidungen zu treffen.

Wichtig, aber nicht dringend

Die Datenschutzfrage endgültig zu klären, finde ich also wichtig, aber eben zum jetzigen Zeitpunkt nicht dringend. Schulen und Lehrer*innen haben gerade wahrlich andere Sorgen. Dass die Diskussionen um Microsoft-Software im Bildungsbereich zeitnah zu einem Ende kommen, ist jedenfalls nicht zu erwarten. Zu aufgeheizt scheint die Stimmung, zu laut die Proteste von Interessensverbänden, zu unklar die Rechtslage in den Bundesländern, zu groß noch die Kritik an den alternativ angebotenen Plattformen.

Vielleicht sollte man es wirklich mal zu einer Gerichtsentscheidung kommen lassen. Wie emotional und mit wie viel aggressiver Energie diese alte Diskussion gerade geführt wird, befremdet mich jedenfalls sehr. Das ist in der aktuellen Situation ganz schön viel Reibungsverlust, zusätzlicher Stress für Schulen und wahnsinnig viel Lärm um vergleichsweise wenig. Denn um „Leben und Tod“ geht es gerade auf Intensivstationen, aber sicher nicht beim Thema Datenschutz.

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Stefan Malter - Autor

5 Gedanken zu „Zoff um Microsoft: Alte Diskussion, neuer Tonfall!“

  1. Naja, manche Vorwürfe kann man Ihnen eigentlich zurückgeben – 1. Linux ist in manchen Schullösungen sehr gut eingerichtet und zu warten (Linuxmusternet / paedML-Linux) und harmoniert in der zweitgenannten Lösung gut mit Windows. Auch funktionieren mit vielen Distributionen z.B. der Wireless- Displayadapter von MS sehr gut.
    2. Der „Religionskrieg“ ist auch von MS- Seite oft zu hören -> Linus = kompliziert, nur für Experten (das war vielleicht vor 20 Jahren so). Sagte nicht vor einigen Jahren der MS-Chef, dass Firefox Kommunismus sei und Linux wie die Pest sei?
    3. Funktionalität: Auch die Cloud- und Notizbuchfunktionen (Nextcloud + Qownnotes) sind mittlerweise in vielen Aspekten gleichwertig, auch wenn die Stifteingabe und Bearbeitkeit von Dokumenten noch durch Android ergänzt werden muss – aber hinter Linux steht auch kein so großer Konzern wie MS.
    4. Die Datenschutzproblematik auf die leichte Schulter zu nehmen und zu sagen, die Entwickler von MS verstünden dies nicht, täten alles dafür, die Auflagen zu erfüllen ist z.B. durch das umfangreiche Dossier des baden-württembergischen Datenschutzbeauftragten und anderen widerlegt worden – dort ist klar zu lesen, dass MS die versprochenen angeblichen Verbesserungen im Zusammenhang mit der eurp. Datenschutzverordnung im halbjährigen Untersuchungszeitraum nie erbracht wurden. Die personenbezogenen Daten unserer schutzbefohlenen Schüler*innen ist keine Bagatelle und der Komfort für die Lehrer sollte dem nicht übergeordnet sein. ( https://www.baden-wuerttemberg.datenschutz.de/lfdi-raet-aufgrund-hoher-datenschutzrechtlicher-risiken-von-der-nutzung-der-geprueften-version-von-microsoft-office-365-an-schulen-ab/ )
    Und nebenbei, falls sich die Frage aufdrängt: Ich bin kein Linux-Angestellter oder besonders verdienter Linux- Förderer und bitte einfach um sachlich richtige Darstellung.

    Antworten
    • Hallo Simon, herzlichen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar. Dass Sie sich die Zeit dafür genommen haben schätze ich sehr – auch wenn ich Ihre Meinungen zum Teil nicht teile.

      1. Richtig ist: Linux ist sicher gut nutzbar – anwenderfreundlicher als jemals zuvor. Ich selbst bin regelmäßig auch mit Ubuntu unterwegs. Trotzdem wird die Bedienung und Einrichtung von vielen Lehrenden als nicht so intuitiv wie unter Windows & Co. wahrgenommen. Ich kenne einige Schulen, die das Linux-Vorhaben schnell und entnervt aufgegeben haben. Mir persönlich ist unterm Strich egal, wer welches System nutzt. Die beste Lösung soll sich m. E. durchsetzen. Der Vorteil an Microsoft 365 ist – und darum geht es in diesem Blog -, dass die Apps und Dienste dank Web-Apps auf nahezu jedem Betriebssystem nutzbar sind.

      2. Ich finde im Netz zahlreiche Beispiele von beleidigenden Kommentaren renitenter Linux-Befürworter und bin selbst schon oft persönlich angegriffen worden. Ich kenne bislang keine Beispiele von Lehrkräften, die auf kommerzielle Lösungen setzen und deshalb andere beleidigen. Sollte das so sein, finde ich das ebenso unangemessen.

      3. Den Eindruck teile ich nicht. Zu im Bildungsbereich beliebten Tools wie OneNote, PowerPoint, Teams & Co. gibt es m. E. keine ansatzweise gleichwertige Alternative, die im Funktionsumfang annähernd mithalten kann. Vor allem das Zusammenspiel der vielen verschiedenen Apps und Dienste in Microsoft 365 halte ich für unschlagbar und konkurrenzlos. Da können Lösungen wie LibreOffice und Co. einfach nicht mithalten. Ob sie das müssen, beurteile ich nicht. Ich empfehle aber natürlich immer die beste Lösung für Schule und Unterricht – und den Siegeszug von OneNote, Teams & Co. kann man sicher nicht nur auf Marketing eines Konzerns zurückführen.

      4. Über das Thema Datenschutz habe ich in diesem Blog schon viel geschrieben. Fakt ist: An der Prüfung in BW und den dazugehörigen Parametern gibt es viel Kritik. Datenschützer anderer Länder kommen zudem zu anderen Ergebnissen und erlauben die Nutzung. Auch innerhalb der EU ist Microsoft 365 in vielen Ländern rechtlich unproblematisch im Einsatz – selbst bei großen Firmen. Damit wir uns richtig verstehen: Ich finde Datenschutz wichtig – auch und erst recht in der Schule. Geltendes Recht ist geltendes Recht! Der Kampf gegen kommerzielle Software ist in BW nach meiner Beobachtung aber politisch getrieben und offensichtlich von handelnden Personen so gewollt. Es gibt m. E. Möglichkeiten, Microsoft 365 datenschutzgerecht zu nutzen. Dieser Meinung sind auch viele IT-Experten in meinem Umfeld. Ich bin jedenfalls kein Fan von ideologisch geführten Diskussionen. Die Datenschutz-Diskussion ist nach meiner Wahrnehmung vorgeschoben – denn eigentlich geht es doch um eine grundsätzliche Ablehnung kommerzieller Produkte in Schulen auszusprechen. Die Meinung darf man auch gerne vertreten – dann aber bitte alle Konsequenzen mitdenkend und vor allem sachlich diskutierend.

      Alles Gute wünscht

      Stefan Malter

    • Danke für die schnelle Antwort , Herr Malter, schön, dass man heute noch unterschiedlicher Meinung sein kann und nicht alles Konsens ist. Aktuell arbeite ich seit über 10 Jahren mit diversen Linux-Distributionen und komme soweit ohne MS aus – und es läuft problemlos und ist sehr digital geprägt. Ich wäre auch froh, wenn verbal wenig kämpferisch argumentiert würde.

  2. Hmm, es wäre also OK, wenn McDonalds künftig kostenlos Schulmensen anbietet?
    Es ist ja nicht verwerflich, wenn man versucht schon Kinder an sich zu binden?!? Und gesundes Essen ist zwar wichtig aber nicht vordringlich, wenn es um die kostengünstige und funktionierende Kalorienversorgung der Schüler geht?!?

    Im IT Bereich ist Microsoft eine wahre Geißel. Die meisten Cyberbedrohungen gehen von deren schlecht programmierter Software aus. Dennoch haben sie ein Monopol auf dem Desktop, womit ein Ausweg kaum möglich ist und wir uns inzwischen an ständige Hacks und Systemausfälle gewöhnt haben – was aber kein Naturgesetz ist und nicht unvermeidbar ist. Der Einsatz von Office, Exchange und ActiveDirectory ist quasi eine Garantie dafür, dass man Hackingopfer wird.
    Zudem verlagt außerhalb des Bildungsbereiches Microsoft so unverschämt viel Geld, dass damit alleine in der EU tausende Programmierer beschäftigt werden könnten um die „fehlenden“ Tools zu entwickeln. Man könnte sich von MS lösen, aber ist zu bequem dazu.

    Und dann noch das Geschäftsgebahren von Microsoft und deren Unwille auch nur grundlegendste Datenschutzregeln einzuhalten. Diese Firma ist definitiv Teil des Problems und nicht der Lösung. Wenn man einen Account bei denen registriert, wird nach ein paar Tagen stets die Abgabe einer Handynummer erzwungen – ohne Notwendigkeit und ohne Rechtsgrundlage. Zudem sperrt Microsoft automatisiert (mit entsprechenden Fehlern) Accounts – ohne Begründung, ohne Erklärung und ohne jegliche Möglichkeit der Rücknahme, egal wieviel gekaufte Software damit verknüpft ist (Spiele, Office-Abo). Es haben etliche Leute schon ohne nachvollziehbaren Gründe tausende an Euros verloren und Microsoft verweigert sogar über juristische Tricks den Rechtsweg.

    Damit ich nicht in die OpenSource-Fanatiker-Ecke geschoben werde:
    Ich nutze eine kommerzielle Office-Lösung aus Nürnberg und Rechner von Apple. Dennoch gibt es hier Windows nur als Spiele-Lader und nicht als Arbeitsplatform. Die Kinder kommen wunderbar auch mit einem Linux und dem oben genannten Office aus. An der Schule würden Sie das niemals lernen, weil dort aus Effizienzgründen nur ein einiziges System gelehrt wird. Medienkompetenz und Abstrahierung findet kaum statt.

    Meine Erfahrung im Berufsleben (Ingenierur im Bereich Flugzeugentwicklung) ist, dass Absolventen zwar die aktuellste MS-Office Version (affenmäßig?) bedienen können, aber die Konzepte (z.B. Formatvorlagen) nie gelernt haben. Stattdessen verzweifeln sie, weil wir noch Office 2013 haben und die Schaltflächen nicht da sind wo sie sie erwarten. Libreoffice könnte da nicht schlimmer sein.
    Vorbereitung fürs Berufsleben? Fehlanzeige. Also wozu dann diese Fixierung auf den „Marktführer“?

    Antworten
  3. „Um beliebte Distributionen wie Ubuntu oder Linux Mint für Kollegium und Schülerschaft verlässlich einzurichten und zu betreuen, fehlen vor Ort auch meist das Know-how sowie die notwendigen personellen Ressourcen.“
    Das trifft meiner Meinung nach nicht nur auf Linux zu, sondern ist ein generelles Problem an Schulen. Auch Windows will betreut werden und benötigt genau so Know-How und Ressourcen, ganz zu schweigen von allen möglichen Plattformen, egal ob offen oder nicht…

    Antworten

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