Die Zeit läuft: OneNote für Windows 10 wird im Oktober 2025 eingestellt. Einige Funktionen führen schon zu Fehlermeldungen. Aus dem Microsoft Store hat sich die App auch längst verabschiedet. An ihre Stelle tritt das überarbeitete PC-Programm für Windows.
Doch wie klappt der Umzug zur aktuellen Version von OneNote? Wie lassen sich bestehende Notizbücher und Kursnotizbücher übertragen? Wie kannst Du die Benutzeroberfläche anpassen, damit Dir der Wechsel von der App zum PC-Programm leichter fällt? Das alles erfährst Du in dieser Anleitung.
Du solltest mit der Bedienung von OneNote für Windows 10 vertraut sein und Dich grundsätzlich mit den digitalen Notizbüchern auskennen. Um die neue Version nach dem Umzug von Grund auf kennenzulernen, empfehle ich Dir unbedingt meine Handbücher für OneNote.
Zwei Versionen von OneNote für Windows?
In den vergangenen Jahren gab es für Windows-PCs zwei verschiedene Versionen von OneNote. Das hat oft zu Verwirrung und Frust geführt, weil beide Varianten teilweise unterschiedliche Funktionen und Ansichten hatten.
Die einfach gehaltene App mit dem Namen OneNote für Windows 10 sollte ursprünglich zur neuen Standard-Version werden und das umfangreiche Office-Programm ablösen. Im Bildungsbereich war die App wegen ihrer Einfachheit beliebt. Darüber hinaus gab es aber viel Protest, weil OneNote hier mit deutlich weniger Funktionen daher kam.
Auch die Kommunikation lief unglücklich: Microsoft wollte Nutzer*innen zum Umstieg auf die neue App bewegen – also weg vom klassischen PC-Programm. Doch bei vielen ist die Botschaft angekommen, dass OneNote komplett eingestellt wird. Dieses Gerücht hält sich bis heute.
Rolle rückwärts: Zurück zum klassischen PC-Programm
Schließlich hat Microsoft die Notbremse gezogen: Die App OneNote für Windows 10 wird nicht mehr weiter entwickelt.
Stattdessen liegt der Fokus wieder auf dem umfangreichen PC-Programm, das jetzt als alleinige Standard-Version für Windows gilt.
Diese Entscheidung finde ich persönlich richtig gut: Ich habe das ursprüngliche OneNote immer lieber genutzt, weil es viel mehr Funktionen bietet und sich am Desktop-PC besser bedienen lässt.
Außerdem bin ich sehr froh, dass ich in meinen Büchern und Schulungen für OneNote nicht mehr ständig die Unterschiede der beiden Versionen erklären muss.

TOP 1 – Bestseller
Das Original: »OneNote für Einsteiger« mit vielen neuen Tipps und Beispielen
Nicht nur die jahrelange Verwirrung ist beendet: Im selben Atemzug haben die Entwickler die angestaubte Desktop-Version grundlegend überarbeitet. Schließlich gehörte sie schon seit 2003 zum Office-Paket von Microsoft und wurde lange vernachlässigt.
Jetzt punktet OneNote für Windows mit vielen neuen Funktionen und einer Benutzeroberfläche, die fast so einfach zu bedienen ist wie die nun eingestellte App.
Das heißt aber auch: OneNote für Windows 10 ist in Kürze nicht mehr nutzbar. Deshalb solltest Du jetzt endlich aktiv werden, bestehende Inhalten in der App übertragen und die überarbeitete PC-Version kennenlernen. Beim Umzug hilft Dir diese Anleitung.
1. Inhalte per Cloud synchronisieren
Wenn Du bislang mit OneNote für Windows 10 gearbeitet hast, sind Deine Inhalte sowieso schon in OneDrive gespeichert. Die App hat immer schon ausschließlich Notizbücher unterstützt, die in der Cloud erstellt wurden.
Zunächst solltest Du also dafür sorgen, dass alle Inhalte ordnungsgemäß synchronisiert wurden und somit auch online gesichert sind.
Öffne die App und wirf einen Blick auf die Symbole aller geöffneten Notizbücher: Gibt es hier irgendwelche Fehlermeldungen mit Warndreiecken?
In jedem Fall solltest Du alle Inhalte nochmal manuell mit der Cloud abgleichen. Klicke dazu mit der rechten Maustaste auf ein Notizbuch. Wähle dann im Kontextmenü unter Synchronisieren die Option Alle Notizbücher synchronisieren.

An den kleinen Rädchen mit den Pfeilen erkennst Du, dass der Vorgang läuft. Sobald die Rädchen verschwunden sind und keine anderweitige Fehlermeldung auftritt, sollte OneNote alle Inhalte erfolgreich übertragen haben.
2. Kontrolle in OneNote Online
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Wir wollen sicherstellen, dass alle Inhalte vollständig in der Cloud angekommen sind. Dafür wechseln wir zur Web-App OneNote Online, die Du per Internetbrowser öffnen kannst. Rufe die offizielle Website auf und melde Dich dort mit Deinem Benutzerkonto an:
Alternativ erreichst Du die Web-App auch über das Online-Portal von Microsoft 365. Wechsle dort über das Menü links oben zu OneNote. An dieser Stelle kannst Du Deine Notizbücher in der Cloud ebenfalls aufrufen.
Die Benutzeroberfläche von OneNote Online im Browser ähnelt dem Aufbau der Windows-App sehr. Hier kannst Du nun prüfen, ob Deine Notizbücher vollständig synchronisiert wurden.

Das Wechseln zwischen verschiedenen Programmfenstern ist etwas umständlich. Am besten gleichst Du die Abschnitte und Seiten ab, indem Du die beiden Fenster der Windows-App und der Web-App nebeneinander auf dem Desktop platzierst und parallel durchgehst.
Hast Du sehr viele Notizbücher eingerichtet? Dann könntest Du erfolgreich überprüfte Notizbücher einfach in der App schließen und damit aus der Ansicht entfernen. So behältst Du den Überblick über alle Einträge und siehst Deinen Fortschritt besser. Am Ende sollten dann keine Notizbücher mehr in der OneNote-App geöffnet sein.
Beachte noch diesen Sonderfall: Vielleicht warst Du in OneNote für Windows 10 mit mehreren Benutzerkonten angemeldet und hast Notizbücher an verschiedenen Cloud-Speicherorten genutzt. Dann musst Du Dich auch jeweils mit den verschiedenen Konten in OneNote Online anmelden, um alle synchronisierten Inhalte manuell zu überprüfen.
3. Aktuelle Version von OneNote installieren
Vielleicht ist die aktuelle Windows-Version schon auf Deinem PC installiert, zum Beispiel weil Du das Office-Paket von Microsoft nutzt. Das kannst Du ganz einfach überprüfen, indem Du das Startmenü öffnest und die Liste aller Apps durchgehst.
Auf der folgenden Abbildung siehst Du die Einträge beider Varianten. Die in Zukunft relevante Programmversion heißt hier schlicht “OneNote”.

Wenn das neue OneNote hier noch nicht vorhanden ist, solltest Du die Software nun installieren. Der Download ist kostenlos und auch separat möglich, also ohne Lizenz für Microsoft 365. Schau Dir dafür meine ausführliche Anleitung für die Installation von OneNote für Windows an.
OneNote für Windows installieren: Anleitung für ...
Denke außerdem daran, dass Du Dich in dem installierten PC-Programm mit Deinem Benutzerkonto verbindest. Nur so hast Du gleich Zugriff auf Deine Notizbücher in der Cloud.

4. OneNote einrichten und anpassen
Wer sich an OneNote für Windows 10 gewöhnt hat, fühlt sich beim ersten Start der Desktop-Version vielleicht ein bisschen verloren. Wenn Du das frisch installierte Programm öffnest, sieht die Benutzeroberfläche vermutlich so oder so ähnlich aus:

Mache Dir die Umgewöhnung so leicht wie möglich, indem Du zunächst die Ansicht der PC-Version anpasst.
- Du kannst das Vereinfachte Menüband einblenden, das für die Bedienung mit Finger und digitalem Stift optimiert ist. Es sieht fast so aus wie in der vorher genutzten App.

- Stelle sicher, dass das Vertikale Registerkartenlayout aktiviert ist. Dann sind die Bereiche für Notizbücher, Abschnitte und Seiten so angeordnet, wie Du es aus der App kennst.
In einem separaten Beitrag erkläre ich Dir, wie Du diese und weitere Einstellungen nach dem ersten Start von OneNote vornehmen kannst. Darin erfährst Du auch, wie Du zum Touch-Modus für die Fingereingabe wechselst.
OneNote einrichten: Menüband wechseln, Ansicht a...
Eventuell hat OneNote automatisch ein Beispiel-Notizbuch für Dich erstellt. Es trägt meist Deinen Namen und ist links in der Notizbuchliste geöffnet.
Wenn Du dafür keine Verwendung hast, kannst Du es einfach aus der Ansicht entfernen. Klicke mit der rechten Maustaste auf das Symbol und dann im Kontextmenü ganz unten auf Notizbuch schließen.
5. Notizbücher öffnen und synchronisieren
Jetzt kümmern wir uns darum, Deine Notizbücher aus der Cloud ins PC-Programm zu bringen und alle Inhalte zu synchronisieren.
Klicke dafür links oben auf Datei und wechsle in der linken Spalte zum Bereich Öffnen. Hier kannst Du nacheinander Deine in OneDrive gespeicherten Notizbücher auswählen. Vielleicht entdeckst Du sie schon in der Ansicht Zuletzt verwendet.

Sobald Du ein Notizbuch anklickst, wird OneNote es öffnen und dann in der Notizbuchliste anzeigen. Es kann eine Weile dauern, bis alle Abschnitte und Seiten synchronisiert sind – je nach Umfang der Inhalte und je nach Geschwindigkeit Deiner Internetverbindung.
Ein kleines weißes Rad am Notizbuch-Symbol zeigt eine noch laufende Synchronisierung an. Wenn es verschwindet, sollten alle Inhalte wie üblich auch offline verfügbar sein.
Du kannst nun bequem zwischen den verschiedenen Notizbüchern wechseln. Außerdem lässt sich die Liste der enthaltenen Abschnitte jeweils zuklappen und aufklappen – per Klick auf den kleinen Pfeil neben dem Notizbuch-Titel. So behältst Du bei mehreren geöffneten Notizbüchern den Überblick. Auch die Reihenfolge der Einträge in der Spalte lässt sich mit gedrückter linker Maustaste ändern.
6. Kursnotizbücher in OneNote verwenden
Dieser Schritt betrifft alle Lehrerinnen und Lehrer, die die beliebten Kursnotizbücher in OneNote verwenden. Mithilfe dieser besonderen Notizbücher lassen sich zum Beispiel digitale Arbeitsblätter an Schüler*innen verteilen und Aufgaben online korrigieren. Wie das funktioniert, erfährst Du ausführlich in meinem Handbuch “OneNote für Lehrer”.

OneNote für Lehrer
Neuauflage zum Jubiläum: Das beliebte Standardwerk für Schule und Unterricht
Um die besonderen Funktionen der Kursnotizbücher nutzen zu können, musst Du erst eine spezielle Registerkarte im Menüband aktivieren. Früher war dafür eine zusätzliche Erweiterung nötig. Jetzt kannst Du den Reiter einfach in den Optionen der Software aktivieren. Danach stehen oben Funktionen wie Seite verteilen und Arbeit der Schüler überprüfen.

Konntest Du Deine bisher verwendeten Kursnotizbücher problemlos in der Desktop-Version öffnen und synchronisieren? Das sollte eigentlich so funktionieren wie oben beschrieben. Alternativ klappt das auch nachträglich von OneNote Online aus.
Öffne das betreffende Kursnotizbuch per Internetbrowser in der Web-App. Im dortigen Menüband findest Du die Schaltfläche Bearbeiten. Von dort aus kannst Du das angezeigte Notizbuch direkt In der Desktopversion öffnen.

Bestätige noch den Warnhinweis im Browser. Danach sollte OneNote den Link zum Kursnotizbuch erkennen und den Inhalt automatisch übertragen.
Viele Lehrende greifen im Schulalltag ja per Microsoft Teams auf das Kursnotizbuch ihrer Klasse zu. Dabei handelt es sich eigentlich auch um OneNote Online als Web-App – eingebettet in Teams. Von dort aus kannst Du das Kursnotizbuch also ebenfalls ins PC-Programm bringen.
7. OneNote für Windows 10 deinstallieren
Hast Du alle Schritte wie oben beschrieben verfolgt? Dann solltest Du nun alle Notizbücher erfolgreich übertragen haben und Dich ab sofort auf die aktuelle Desktop-Version für Windows konzentrieren.
Zuletzt solltest Du die auslaufende App deinstallieren, damit Du sie nicht mehr aus Gewohnheit oder versehentlich öffnest. Außerdem belegen die synchronisierten Notizbuch-Inhalte jetzt noch doppelt Speicherplatz auf Deiner Festplatte.
Die Windows-App lässt sich ganz leicht von Deinem PC entfernen. Der einfachste Weg: Suche den Eintrag OneNote für Windows 10 im Startmenü und klicke mit der rechten Maustaste darauf. Im Kontextmenü findest Du die Option Deinstallieren mit einem Papierkorb-Symbol.

Weil es sich um eine sogenannte Universal App aus dem Microsoft Store handelt, hinterlässt sie keinerlei Spuren oder sonstige Altlasten auf dem PC. Auch Deine unnützen Notizbücher sind danach nicht mehr auf der Festplatte vorhanden.
Sicher wirst Du Dich nach dem Wechsel ein bisschen einarbeiten müssen. Nahezu alle Funktionen der eingestellten App findest Du in der Benutzeroberfläche schnell wieder, teilweise vielleicht an anderen Positionen.
Dafür wirst Du mit zahlreichen neuen Funktionen belohnt, mit denen Du viel Zeit und Arbeit sparen kannst. Ich zeige Dir die neuen Möglichkeiten in meiner umfassenden Anleitung “OneNote für Einsteiger”.